Lauer-Fischer

Das Schweigen der ARZ-Aktionäre

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In den vergangenen Wochen haben sich die Ereignisse beim ARZ Haan beinahe überschlagen: Mit Lauer-Fischer hat das Rechenzentrum überraschend seinen Hauptumsatzbringer verkauft, wenige Tage später wurde eine Abrechnungszentrale für Hebammen übernommen. Auf der Hauptversammlung rechtfertigte ARZ-Chef Siegfried Pahl den Verkauf - Nachfragen von den Aktionären gab es nicht.

Die Entscheidung sei richtig gewesen, so Pahl: „Sie ist richtungsweisend und zukunftsorientiert.“ Oberstes Ziel sei es, das ARZ Haan optimal zu positionieren und mit strategischem Weitblick die Zukunft zu sichern. Im angestammten Abrechnungsgeschäft gebe es große Potentiale und Chancen, die mit den neu gewonnenen Mitteln ausgebaut werden könnten.

Seit der Übernahme von Lauer-Fischer 1998 hätten sich die Märkte für Apotheken deutlich verändert, so Pahl. Der EDV-Anbieter habe sich in dieser Zeit positiv weiterentwickelt, obwohl Wettbewerber ihre Software erheblich subventioniert hätten. „Heute ist ein ruinöser Preiskampf zu verzeichnen“, sagte Pahl. Ein international agierendes E-Health-Unternehmen wie die CompuGroup könne Lauer-Fischer mehr Perspektiven und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bieten, beispielsweise durch die Vernetzung mit Arztsoftware-Systemen.

Diskussionsbedarf gab es auf der Hauptversammlung offenbar nicht: Keiner der Aktionäre nutzte die Gelegenheit, um Fragen zu stellen. Und so wurden in weniger als einer Stunde das vergangene Geschäftsjahr vorgestellt, über die Verwendung des Bilanzgewinns entschieden, Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und wiedergewählt.

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