Patentablauf

Candesartan: Der Countdown läuft

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Berlin -

In drei Tagen läuft das Patent für die Blutdrucksenker Atacand und Blopress (Candesartan) ab. Im Klinikbereich hat AstraZeneca die Preise noch einmal angezogen. Doch die Generikahersteller stehen bereits in den Startlöchern: Hexal/1A/Sandoz, AbZ/Ratiopharm/Teva/CT, Aliud/Stada sowie Actavis, Basics, Biomo, Heumann, Mepha, Mylan dura, TAD und Zentiva haben Zulassungen in der Tasche.

 

Die Originalhersteller haben laut Pro Generika Rabattverträge mit 125 Krankenkassen abgeschlossen, die über 55 Millionen GKV-Versicherte abdecken. „Statt Wettbewerb wird es ein unfairer Hürdenlauf“, findet der Branchenverband. Gesundheitspolitische Instrumente wie Rabattverträge dürften nicht genutzt werden, um die Vorteile des Patentschutzes künstlich verlängern.

Die Kassen halten dagegen, dass es bei Rabattverträgen über Originale spezielle Kündigungsklauseln gebe. So hatte die Barmer GEK ihre Rabattverträge für Atacand und Atacand plus sowie für Blopress von vornherein bis Ende April befristet. Der Vertrag für Blopress plus läuft Ende Mai aus.

Große Preissprünge wird es in der Lauer-Taxe ohnehin nicht geben, denn die beiden Präparate sind bereits seit August 2010 einer Festbetragsgruppe zugeordnet.

Die Verordnungszahlen wachsen noch: 2010 wurde Atacand/ Atacand plus laut Arzneiverordnungsreport 2,4 Millionen Mal auf ein Kassenrezept geschrieben. Bei Blopress/Blopress plus waren es fast 1,5 Millionen Verordnungen. Insgesamt gaben die Kassen 378 Millionen für Candesartan-Präparate aus.

Takeda hatte die Zulassung für Blopess im Dezember 1997 erhalten. Wenig später hatte AstraZeneca eine Lizenz bekommen und seine Atacand-Produkte auf den Markt gebracht.

 

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