Die Versender bekommen im Rx-Bereich nicht die PS auf die Straße, die sie sich erhofft hatten und für die sie an der Börse gefeiert wurden. Wie offizielle Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zeigen, brachte auch das zweite Quartal nur ein geringes zweitselliges Wachstum.
Das E-Rezept sollte den Versendern den Durchbruch bringen, so wurde es gegenüber Banken und Investoren immer wieder beschworen. Die Zulassung von CardLink im Mai vergangenen Jahres brachte die Versender endlich ins Spiel; bis dahin konnten sie nicht von dem neuen digitalen Einlöseweg profitieren. Seitdem zeigte der Pfeil steil nach oben; mit massiven TV-Kampagnen erkauften sich Shop Apotheke und DocMorris im zweiten Halbjahr 2024 ihre Rx-Umsätze.
Doch in diesem Jahr gelingt es der Branche offenbar nicht mehr, an den Erfolg anzuknüpfen. Zwar sind die Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr immer noch beträchtlich. Legt man dagegen das Wachstum von Quartal zu Quartal zu Grunde, ergibt sich laut KV45-Statistik ein ernüchterndes Bild.
Während also im zweiten Halbjahr 2024 jeweils ein Wachstum von knapp 30 Prozent zum Vorquartal erzielt werden konnte, waren im ersten Quartal 2025 ein Rückgang um 6 Prozent und im zweiten Quartal ein Zuwachs von nur 16 Prozent zu verzeichnen. Anders ausgedrückt: Zwischen Mai und Juli 2025 konnten gerade einmal 9 Prozent mehr mit Rx umgesetzt werden als im bislang stärksten Quartal, den Monaten Oktober bis Dezember 2024.
Wenigstens der Marktanteil konnte leicht gesteigert werden: Weil die Vor-Ort-Apotheken im zweiten Quartal nur um 1 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro zulegten, wuchs der Anteil der Versender auf einen neuen Rekordwert von 1,7 Prozent.