Ein externer Finanzexperte ist neues Mitglied im Aufsichtrat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank). Walter Kollbach vom Bundesverband Deutscher Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) wurde auf der Vertretersammlung in das Kontrollgremium berufen. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer leitet die Sicherheitseinrichtung des BVR, über die der BVR für Wertpapiere der Apobank haftet.
Kollbach war vom Bundesverband der freien Berufe (BfB) vorgeschlagen worden. Neben jeweils drei Vertretern der Apotheker, Ärzte und Zahnärzte ist traditionell auch ein Vertreter der freien Berufe Aufsichtsratsmitglied, bislang hatte Dr. Ulrich Oesingmann gleichzeitig die Ärzte und die freien Berufe vertreten.
Die Genossenschaftsverbände seien aufgrund der Garantie an einem Posten im Aufsichtsrat interessiert gewesen, hieß es. Dem Vernehmen nach war vor der Vertreterversammlung lange über eine Professionalisierung des Aufsichtsrats diskutiert worden.
Denn auch im vergangenen Geschäftsjahr hatte die Apobank mit einigen Krisen zu kämpfen gehabt, die Forderungen nach einem starken Kontrollgremium laut werden lassen hatten. Die Vertreterversammlung verweigerte den Ex-Vorständen Günter Preuß, Gerhard K. Girner, Günther Herion und Werner Albert Schuster aufgrund der anhängigen Schadensersatzklage die Entlastung für das Geschäftsjahr 2009. Im letzten Jahr hatte der Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Entscheidung über die Entlastung um ein Jahr zu verschieben. Entlastet wurden für 2010 die Vorstandsmitglieder Herbert Pfennig, Dr. Thomas Siekmann, Bernd Spahn, Stefan Mühr und Claus Verfürth.
Neu im Aufsichtsrat ist neben Kollbach Dr. Karl-Georg Pochhammer als Vertreter der Zahnärzte, ausgeschieden ist neben Oesingmann auch Dr. Wolfgang Eßer. Wiedergewählt wurden ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt und Eberhard Gramsch, der die Ärzte vertritt.
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