Luxusmedizin am Flughafen

Apotheker baut Facharztzentrum

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Ein medizinisches Zentrum für Vorsorge und Diagnostik entsteht in den kommenden Jahren am Frankfurter Flughafen. Zielgruppe des „Metropolitan Medical Center“ sind laut Geschäftsführer Frank Füßl „internationale Selbstzahler“. Mit dem Facharztzentrum hat sich der Apotheker in das geplante Airrail Center eingemietet, das am ICE-Bahnhof des Flughafens gebaut wird. Auch zwei Hilton Hotels und die Steuerberatungsfirma KPMG stehen als Mieter in dem 660 Meter langen und 65 Meter breiten Koloss fest. Ende 2009 soll der Bau abgeschlossen sein, der Betrieb des Medical Centers ist schon für Anfang 2009 im ersten Bauabschnitt geplant.

Bereits heute betreibt Füßl in den Terminals des Flughafen drei „Metropolitan Pharmacy“. Zwar soll im neuen Zentrum ebenfalls eine Apotheke eröffnet werden, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Facharztzentrum. Hier können sich gut situierte Reisende durchchecken lassen. Im Angebot finden sich neben dem „Manager Check-Up“ auch Schönheitsoperationen und Schlafdiagnostik. Insgesamt 20 Fachärzte will Füßl unterbringen, allesamt „Kapazitäten auf ihrem Gebiet“, ließ er wissen. Die Anschaffung modernster Technologie wird sich vermutlich schnell rentieren, denn finanzkräftige Gesundheitstouristen kommen immer häufiger nach Deutschland. Auf den insgesamt rund 3500 Quadratmetern wird es auch ein Beauty-Zentrum und Gastronomieangebote geben, verriet Füßl. Die beteiligten Ärzte können entweder einen Untermietvertrag abschließen oder als Gesellschafter einsteigen. Neben Füßl ist Christian Wagner von Docconsult Geschäftsführer.

Unter dem Label „Metropolitan Medical Center“ wollen sie eine internationale Marke aufbauen. Zwei weitere Standorte in Deutschland hat Füßl schon im Auge, vermutlich die beiden anderen großen Flughäfen in Düsseldorf und München. Doch auch international soll ein Roll-Out des Konzepts folgen, wenn es sich in Frankfurt bewährt. Füßl rechnet mit 500 bis 600 Patienten im Fachärztezentrum pro Tag, etwas mehr in der Apotheke, die auf dem ICE-Level angesiedelt ist. Über den erwarteten Umsatz wollte er keine Angaben machen. Als Finanzierungsvolumen für das „Medical Center“ ist eine Million Euro angegeben. Hinter dem „Airrail Center“ steht der Flughafenbetreiber Fraport AG und IVG Immobilien AG.

Das Geschäft mit Gesundheitstouristen scheint lukrativ zu sein, denn auch am Düsseldorfer Flughafen ist ein ähnliches Modell geplant. Das Vorsorgeinstitut Radprax wird allerdings deutlich kleiner sein als das Medical Center. Im Radprax will Geschäftsführer Wolfgang Lemmen schon Anfang Januar die ersten „Luxuspatienten“ empfangen. Vor allem aus Russland und dem Nahen Osten erwartet Lemmen wohlhabende Interessenten.

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