US-Präsident Donald Trump will die Preise in den USA für die Abnehmspritzen Wegovy (Semaglutid) und Zepbound (Tirzepatid) senken. Er schloss dazu eine Vereinbarung mit den Pharmakonzernen Lilly und Novo Nordisk. Ob das Ganze Auswirkungen auf die Preisgestaltung für Abnehmmittel in Europa hat, ist unklar.
Die Vereinbarung soll laut Trump Schluss machen mit überhöhten US-Medikamentenpreisen. Pharmafirmen würden in den USA deutlich höhere Preise verlangen als in Europa oder Asien. Tatsächlich gelten die USA bei vielen Medikamenten als einer der teuersten Märkte der Welt. Länder in Europa oder Asien verhandeln meist zentrale Höchstpreise und regulieren die Pharmaindustrie stärker.
Die Medikamente, die unter anderem den Appetit regulieren und in Studien zu deutlichen Gewichtsverlusten führten, waren zuletzt stark nachgefragt. Aber sie sind teuer und die Kosten werden von Versicherungen kaum erstattet. Lilly und Novo Nordisk haben nun zugestimmt, die beiden Mittel zur Gewichtsreduktion zu an internationale Preise angepassten Listenpreisen zu verkaufen, um sich im Gegenzug über staatliche Programme wie Medicare – der staatlichen Krankenversicherung für Senioren – Millionen neuer Patienten erschließen und planbare Umsätze sichern zu können.
Auch Menschen ohne Versicherungsschutz sollen profitieren: Über ein neues Portal namens „TrumpRx“ sollen Patienten die Mittel künftig direkt bei den Herstellern günstiger beziehen können. „Wir reden darüber, den Preis von rund 1350 Dollar (bei Wegovy) auf letztlich 250 Dollar pro Monat zu senken“, sagte Trump. Zepbound soll von knapp 1000 Dollar auf 346 Dollar pro Monat reduziert werden. Künftige Tabletten-Versionen der Wirkstoffe sollen – bei Zulassung – nicht mehr als 149 Dollar (umgerechnet 130 Euro) im Monat kosten.
Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sprach von einem historischen Durchbruch im Kampf gegen chronische Erkrankungen, deren Haupttreiber Adipositas sei. Die Medikamente seien bislang vor allem wohlhabenden Patienten vorbehalten gewesen. Übergewicht verursache rund die Hälfte der Gesundheitskosten in den USA.
In Deutschland werden die Mittel zur Gewichtsreduktion in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Für die Diabetes-Behandlung wird Ozempic (Semaglutid) hingegen oftmals erstattet.
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