Der Pharmakonzern Reckitt Benckiser ruft in Großbritannien große Teile des Bestands von Nurofen plus zurück. In fünf Packungen des Schmerzmittels seien falsche Tabletten entdeckt worden, teilte die Firma am Samstag mit. Darunter waren Wirkstoffe gegen Psychosen und gegen Epilepsie. Der Hersteller vermutet einen Sabotageakt und schaltete die Polizei ein. In London ermittelt die Metropolitan Police.
Nach Angaben von Reckitt Benckiser befinden sich noch 250.000 Packungen im Umlauf. Die Verbraucher wurden aufgerufen, das Medikament in Apotheken abzugeben. Die Apotheken nahmen Nurofen plus vorsorglich aus dem Handel. Gesundheitliche Probleme einzelner Patienten seien bisher nicht bekannt geworden.
In den vergangenen Tagen waren bereits mehrere verdächtige Nurofen-Packungen in einzelnen Gegenden Großbritanniens aufgetaucht. Unter anderem war in Nordirland eine Schachtel gefunden worden, deren Tabletten einen Wirkstoff gegen Epilepsie enthielten.
Nurofen wird als Fieber- und Schmerzmittel vor allem für Kinder auch in Deutschland vertrieben. Das Arzneimittel ist aber nicht identisch mit dem, das auf dem britischen Markt erhältlich ist. „Dies ist ausschließlich ein Thema in Großbritannien“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.
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