Großbritannien

Boots will Apothekern Gehälter kürzen

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Die britische Drogerie- und Apothekenkette Boots steht vor einem Tarifstreit mit ihren angestellten Apothekern. Nachdem der Konzern Anfang Mai angekündigt hatte, Sonderzuschläge für Dienste an Sonntagen zu reduzieren, wollten sich die Pharmazeuten in den Gehaltsverhandlungen von der Gewerkschaft vertreten lassen. Boots will aber mit jedem Apotheker einzeln über die Gehaltskürzungen sprechen.

Durch die neue Gehaltspolitik solle die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, argumentiert Boots. „Um sicher zu gehen, dass wir konkurrenzfähig bleiben, haben wir unsere Sonderzahlungen überdacht“, so eine Sprecherin des Konzerns. Etwa 15 Prozent der 5000 bei Boots beschäftigten Apotheker sei von den Kürzungen betroffen. In Personalgesprächen wolle man die Apotheker nun über die Einschnitte informieren. Auf wie viel die Pharmazeuten verzichten müssen, wollte der Konzern nicht verraten.

Laut Gewerkschaft hat Boots den Angestellten mitgeteilt, dass die Sonntagszuschläge um die Hälfte reduziert werden sollen. „Bekommt ein Apotheker auf Honorarbasis für eine Sonntagsschicht das Doppelte des normalen Lohns, will Boots künftig nur noch das Anderthalbfache zahlen“, so ein Gewerkschaftssprecher. Auch Berichte über Gehaltskürzungen bei den Spätdiensten seien eingegangen. Teilzeitarbeiter und Apothekerinnen würden durch eine solche Regelung benachteiligt, sagte ein Sprecher.

Die Gewerkschaft bereitet sich sogar auf einen Gerichtsprozess gegen Boots vor. „Für eine Gehaltskürzung in dieser Höhe braucht Boots legitime, geschäftliche Gründe“, so der Sprecher. Nach der Fusion mit Alliance Unichem und der späteren Übernahme des Konzerns durch Stefano Pessina und den Investmentfonds KKR habe es dazu keinen Anlass gegeben: „In den vergangenen Jahren hat Boots große Zuwächse erzielt“, so der Gewerkschaftssprecher.

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