Ausgrenzung als Konzept: In der Schweiz tun sich zwei der größten Konzerne zusammen, um die Exklusivität einer Marke zu sichern. Der Pharmahändler Galenica will in den Filialen seiner Apothekenkette Amavita als alleiniger Partner die Babymilch-Kapseln BabyNes von Nestlé vertreiben. Noch ist nicht entschieden, ob Amavita den Zuschlag bekommt.
BabyNes funktioniert ähnlich wie die - ebenfalls von Nestlé produzierten - Kaffeemarken Nespresso und Dolce Gusto: In Alukapseln befindet sich Milchpulver, das mit Wasser zu einer Portion Babymilch zubereitet wird. Insgesamt gebe es sechs verschiedene Kapseln, die den sich ändernden Ernährungsbedürfnissen in den ersten drei Lebensjahren angepasst seien, erklärt Nestlé.
Während Ernährungswissenschaftler noch über Sinn und Unsinn solcher Instant-Nahrung streiten, wurde BabyNes Ende Mai in der Schweiz eingeführt. Damit begann auch die Testphase im Vertrieb: Kapseln und Zubereitungsautomaten werden aktuell in 16 Amavita-Apotheken, in Babygeschäften und direkt über die Nestlé-Website vertrieben. Ob BabyNes in Zukunft ausschließlich über die Amavita-Apotheken oder weiterhin über mehrere Kanäle vertrieben wird, hat Nestlé noch nicht entschieden.
Zu Amavita gehören mehr als 140 Apotheken, damit bilden sie die größte Apothekenkette in der Schweiz. Zu Galenica gehören außerdem die Apothekenketten Sunstore und Coop Vitality, die jedoch nicht an dem Modellprojekt beteiligt sind, sowie die Versandapotheke MediService. Größter Anteilseigner von Galenica ist mit 25 Prozent der britische Pharmahändler Alliance Boots.
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