In den kommenden vier Monaten müssen laut Medisign mehr als 490 SMC-B-Karten für Apotheken getauscht werden. Trotz rechtzeitiger Anträge machen sich einige Inhaberinnen und Inhaber große Sorgen, dass die neuen Karten nicht pünktlich vor Ablaufdatum bei ihnen eintreffen. Zudem fehle es an transparenten und vor allem verlässlichen Informationen. „Man sagte mir am Telefon, ich solle nicht wieder anrufen“, beklagt Eduard Lischnewski, Inhaber der Hessen-Apotheke in Frankfurt.
Der SMC-B-Kartentausch scheint entgegen der Aussagen von Medisign nicht reibungslos zu laufen, denn Lischnewski wartet trotz pünktlichen Antrags immer noch auf seine Karte. „Ich habe meine SMC-Folgekarte am 18. Juli beantragt“, berichtet er. Nach ein paar Tagen habe er plötzlich eine Erinnerungsmail erhalten. „Medisign schrieb, ich solle meinen Antrag noch rechtzeitig stellen, um eine neue SMC-B-Karte zu erhalten.“ Er habe sich gewundert und im Kundenportal nachgesehen. „Da stand, dass mein Antrag abgelehnt wurde, aber nicht, wieso.“ Daraufhin habe er erneut einen Antrag gestellt, der laut Lischnewski wieder ohne Angabe der Begründung abgelehnt wurde.
Also rief der Inhaber direkt bei Medisign an. „Erst dann habe ich erfahren, dass ich keinen Folgeantrag stellen darf.“ Es sei ein Neuantrag nötig, weil er umgezogen sei. „Meine Privatadresse stimmte nicht mehr“, erklärt Lischnewski. Er folgte den Anweisungen und stellte den Antrag erneut, nachdem er von der Landesapothekerkammer Hessen eine neue Vorgangsnummer bekam. „Das alles kostete wertvolle Zeit und verzögerte den Vorgang“, beklagt er. Hinzugekommen seien Wartungsarbeiten, sodass er im Kundenportal seinen Auftragsstatus nicht habe einsehen können. „Also habe ich in der Woche vom 1. bis 5. September zweimal bei Medisign angerufen und gefragt, ob ich zu meinem Ablauftermin der alten Karte am 15. September die neue Karte bekomme.“
Zwar habe die Dame gesagt, dass alles klappen müsse, aber: „Ich wurde ebenfalls gebeten, in der nächsten Woche nicht erneut anzurufen. Warum, wurde nicht begründet“, schildert Lischnewski. „Heute ist der 12. September, ich habe die Karte und den PIN-Brief bis jetzt nicht bekommen“, so der Inhaber am Freitag. Dabei laufe die Karte schon am 15. September ab. „Ich habe auch keine Filialapotheke, mit der ich notfalls noch agieren könnte.“
„Ich habe heute erneut bei Medisign angerufen und erfahren, dass die Kartenproduktion erst jetzt hochgefahren wird, nachdem man neue Software installiert hatte“, berichtet Lischnewski fassungslos. Seine Frage, ob man die Karte und den PIN-Brief per Express-Sendung erhalten könne, sei verneint worden. „Ich frage mich ernsthaft, ob ich einfach hingehalten werde, oder ich die Karte nächste Woche überhaupt bekomme.“
Auch sein Angebot, die Karte selbst in Düsseldorf abzuholen, wurde abgeschmettert. „Ich müsste dann etwa 250 Kilometer fahren, aber dann hätte ich die Karte sicher. Der Postweg dauert allein wegen der separaten Versendung der PIN und der Karte schon länger als zwei Tage.“ Nun hofft er, dass es sich so schnell wie möglich regelt. „Es ist so ärgerlich, dass es an Medisign hängt. Wenigstens ADG, mein Softwareanbieter sorgt sich mit. Ich habe sogar eine Handynummer bekommen, um beim Eintreffen der Karte umgehend handlungsfähig zu sein“, so Lischnewski.