30.000 Ausweise stehen vor Tausch

HBA: Gematik verlängert Austauschfrist

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Berlin -

Die Gematik hat die Frist für den Austausch der Heilberufsausweise (HBA) verlängert. Damit wolle man gewährleisten, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland ohne Beeinträchtigungen zum 1. Januar 2026 laufen könne, heißt es als Begründung. 

Für viele Inhaberinnen und Inhaber ist der HBA-Tausch eine Tortur. Nötige Codes werden nicht geschickt oder E-Mails der Anbieter nicht gefunden. Immer wieder kam es zu Klagen der Heilberufler, weil es Probleme beim Tausch gab. „Zahlreiche Leistungserbringende hätten bereits verantwortungsvoll gehandelt und einen Tausch betroffener Komponenten beauftragt oder durchgeführt“, so die Gematik. „Dennoch sind insbesondere die Tauschprozesse bei HBA – zu einem bedeutenden Anteil unabhängig vom Engagement der Leistungserbringenden – noch nicht auf dem Stand, den es für einen reibungslosen Wechsel zum Jahresende 2025 brauchen würde.“

Aktuell geht die Gematik von etwa mehr als 30.000 HBA aus, die derzeit noch getauscht werden müssen. Deshalb habe sich die Gematik und ihre Gesellschafter für eine Übergangslösung eingesetzt, „um die Gesundheitsversorgung in Deutschland ohne Beeinträchtigungen zum 1. Januar 2026 gewährleisten zu können“. Nach einem „intensiven Austausch“ mit der für den Bereich der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) zuständigen Bundesnetzagentur und der eIDAS-Zertifizierungsstelle SRC konnte demnach eine Einigung für eine Übergangslösung für Heilberufsausweise erzielt werden.

Neue Frist bis Sommer 2026

HBA, die Zertifikate mit RSA-Verschlüsselung enthalten, können noch bis zum 30. Juni 2026 von betroffenen Leistungserbringenden genutzt werden. Danach können nur noch HBA mit ECC-basierten Zertifikaten eingesetzt werden, um beispielsweise E-Rezepte zu signieren.

Ab dem 1. Januar 2026 dürfen die Kartenanbieter ausschließlich ECC-fähige Karten produzieren und ausgeben, die keine RSA-Zertifikate mehr enthalten.

Die Gematik wird laut eigenen Angaben den zuständigen Produktherstellern und Anbietern zeitnah signalisieren, dass die weitere Nutzung von RSA bis zum 30. Juni 2026 zulässig sei und die Ausweise nicht gesperrt werden dürften.

Der Tausch des HBA sollte weiterhin so schnell wie möglich vollzogen werden. Diese Regelung ist ausschließlich als Übergangszeitraum vorgesehen und soll dafür genutzt werden, dass der Wechsel auf die sichere Verschlüsselungstechnologie reibungslos erfolgt.

Umstellung der Konnektoren zwingend erforderlich

Ein Tausch aller betroffenen Komponenten zum Jahresende 2025 ist aus Sicht der Gematik aber weiter „höchst empfehlenswert und auch erforderlich“. Die Umstellung von aktuell noch knapp 10.000 Konnektoren mit RSA-Verschlüsselung – die sogenannten „RSA-only“-Konnektoren – sei zwingend zum Jahresende notwendig, da eine Verlängerung dieser Zertifikate technisch ausgeschlossen sei. Die Gematik weist daher darauf hin, dass die verbleibende Zeit bis zum Jahresende genutzt werden müsse, um die Umstellung der Konnektoren anzustoßen. Als Alternative zum Hardware-Konnektor stehe das TI-Gateway zur Verfügung.

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