Vor einem Jahr startete auch Gesund.de in das Rennen um E-Rezepte via CardLink, nachdem hier bisher nur die beiden großen Versender DocMorris und Shop Apotheke mitmischen konnten. Für die Apothekenplattform war das Thema zuletzt eine Erfolgsgeschichte, doch das Ende der Übermittlungslösung steht bevor. Und so arbeitet auch das Gemeinschaftsunternehmen von Phoenix, Wort & Bild und Noventi an der Nachfolge-Technologie per PoPP-Modul (Proof of Patient Presence).
Damit Vor-Ort-Apotheken weiter bei der E-Rezept-Übermittlung von überall mitmischen können, wird nun an der PoPP-Lösung gearbeitet. Der CardLink-Nachfolger sei zudem besser und sicherer als die vor etwa zwei Jahren auf die Schnelle aus der Taufe gehobene Versender-Lösung CardLink: mehr Sicherheit, mehr Performance und bessere Usability für Patient:innen und Apotheken, so das Versprechen von Gesund.de.
Deutlich einfacher für die Patient:innen könnte das PoPP-Verfahren vor allem daher werden, da es ohne das oftmals kritisierte SMS-Verfahren auskommt. „Das Einlösen von E-Rezepten wird dadurch schneller, einfacher und datensparsamer, da keine Handynummer mehr abgefragt oder gespeichert werden muss“, so Gesund.de.
„Wir bauen auf unsere umfangreichen Erfahrungen mit CardLink auf und werden auch in der nächsten Technologiegeneration mit PoPP erneut der verlässliche und starke Partner für die Apotheken vor Ort sein“, sagt Maximilian Achenbach, Geschäftsführer für die Bereiche Produkt & Technologie und Marketing bei Gesund.de. „Die Umstellung bringt Vorteile für beide Seiten: Für Patienten wird die Nutzung schneller und einfacher, die Apotheken profitieren von einem stabileren System, ohne Mehraufwand“, ergänzt Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Gesund.de.
Die Spezifikation soll im dritten oder vierten Quartal vorliegen, erste Teile des neuen Moduls will die Gematik ab dem 30. Juni 2026 zum Test zur Verfügung stellen.
Währenddessen ist die CardLink-Zulassung auch für Gesund.de bis zum 31. Januar 2027 verlängert. Den Technologiewechsel werden Apotheken dann 2026/27 nicht bemerken. „Technische Umstellungen oder zusätzlicher Schulungsaufwand entfallen, sodass der tägliche Betrieb reibungslos weiterläuft“, heißt es.
CardLink werde im Markt gut angenommen, Gesund.de und die teilnehmenden Apotheken mischten hier kräftig mit. „Mit Gesund.de bieten wir dem Versandhandel Paroli“, sagt zum Beispiel Claudia Hilbert, Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Nuthetal und der Klee Apotheke in Michendorf in Brandenburg. „Mein Team schätzt besonders die Schnittstelle zur Warenwirtschaft und die Werbeaktionen, die uns die Kundenansprache erleichtern.“
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