Privat-Abrechnung direkt in der App

ePA mit neuen Funktionen

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Berlin -

Hinter der elektronischen Patientenakte (ePA) stehen zwei Aktensystemhersteller für die Vernetzung mit den Krankenkassen: Das österreichische Unternehmen Rise zusammen mit dem TI-Dienstleister Bitmarck sowie Großkonzern IBM. Rise und Bitmarck haben verkündet, mit ihrer neuen Zulassung für mehr als 25 Millionen Gesetzlich- sowie weitere Privatversicherte neue ePA-Funktionen möglich zu machen. Unter anderem könnten Privatversicherte nun eine digitale Rechnung der Apotheke direkt nach Erhalt des Arzneimittels komplett auf elektronischem Weg bei ihrer Versicherung einreichen.

Rise/Bitmarck hat seine Version ePA 3.0.5 zur Verfügung gestellt; die hinzugekommenen Funktionen sollen den digitalen Alltag im Gesundheitswesen spürbar erleichtern, so Rise. Mehr Benutzerfreundlichkeit und mehr Datenschutz verspricht die neue Version, auch an der Medikationsliste (eML) seien Verbesserungen vorgenommen worden. Hier sei der Zugriff nun genau zu steuern. Versicherte könnten entscheiden, welche Medikationsinformationen sie wem zugänglich machen wollen. Bislang war die eML entweder für alle Einrichtungen sichtbar oder verborgen.

Zudem könnten die Kassen nun Versicherte via ePA über mögliche Gesundheitsrisiken informieren, auch eine neue Version der elektronischen Patientenkurzakte stehe bereit. Sie soll in Notsituationen einen konzentrierten Überblick geben. „Mit der ‚ePA für alle‘ haben wir die Basis für eine Datendrehscheibe im Gesundheitswesen geschaffen. Auf Basis dieser sicheren Plattform werden laufend zusätzliche Anwendungen etabliert und kontinuierlich weiterentwickelt. Die TI-Plattform ist ein wichtiger Baustein für die digitale Souveränität im deutschen Gesundheitswesen“, so Dr. Christian Schanes, Mitglied der Rise-Geschäftsführung.

„Die ePA erfüllt als digitaler Anker der Versorgung für die gesetzlichen Versicherten eine zentrale Rolle im System. Sie muss daher kontinuierlich weiterentwickelt und mit neuen Funktionen ausgestattet werden, um die Akzeptanz bei den Nutzenden zu erhöhen. Die zu bewerkstelligende Aufgabe war für uns als Hersteller und Betreiber dennoch ein weiteres Mal sehr ambitioniert, was nicht zuletzt an einer sehr sportlichen Zeitplanung des Gesetzgebers lag“, erklärt Andreas Strausfeld, Vorsitzender der Bitmarck-Geschäftsführung.

ePA-Verwaltung auch am PC möglich

Auch die Gematik informiert über die neuen Funktionen in der ePA: So seien nun der Austausch von Kurznachrichten über die ePA-App möglich, genauso wie die ePA-Verwaltung am PC. Nach und nach integrieren die Kassen demnach den TI-Messenger (TIM) in die Apps. Analog zu KIM (Kommunikation im Medizinwesen) soll hierüber auch mit den Versicherten selbst kommuniziert werden können – sowohl von Seiten der Leistungserbringer als auch der Kassen. Anders als KIM ist TIM für Leistungserbringer bisher freiwillig.

Auch der Rollout einer Desktop-Variante für die ePA kommt nun schrittweise, damit auch Versicherte Zugang bekommen, die kein Smartphone besitzen. Für die Nutzung braucht es die elektronische Gesundheitskarte (eGK), die PIN und ein Kartenlesegerät. Versicherte ohne Smartphone können zudem die Vertreterregelung nutzen: Bis zu fünf Vertreter:innen können so in der ePA benannt werden. Hier gab es bisher vereinzelte Funktionseinschränkungen – mit dem neuen Release sind diese behoben.

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