Arzneimittelmissbrauch

Verstärkter Kauf von Pseudoephedrin in Berlin

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In mehreren Berliner Apotheken wurden in den vergangenen Tagen auffällig große Mengen des Antiallergikums Reactine duo (Cetirizin, Pseudoephedrin) verlangt. Darüber hat die Apothekerkammer Berlin informiert. Zum Teil seien mehr als zehn Packungen verlangt worden. Es bestehe der dringende Verdacht, dass das Arzneimittel zur Herstellung von Drogen beschafft werde, teilte die Kammer mit.

Reactine duo Tabletten enthalten das Sympathomimetikum Pseudoephedrin, das zur Herstellung der Modedroge Crystal (Metamphetamin) benutzt werden kann. Die Substanz weist hohes Missbrauchspotential auf und steht auf der Doping-Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

Als Käufer sollen unter anderem asiatischstämmige Personen aufgetreten sein, die erklärten, die Mengen ins Ausland verbringen zu wollen, so die Kammer. In einem Fall ist die Polizei bereits bei einer Apotheke vorstellig geworden, auch die Zollfahndung ist aktiv.

Die Kammer empfiehlt, Reactine duo nur in therapiegerechten Mengen abzugeben. Werden größere Mengen verlangt bestehe grundsätzlich der Verdacht des Missbrauchs. Die Apotheker sollten erklären, dass sie nicht mehr vorrätig hätten und die gewünschten Mengen auch nicht kurzfristig beschaffen könnten.

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