Verhandlungen

Tarifpartner bekriegen sich weiter

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Die Hoffnung auf ein Ende des Tarifstreits zwischen dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und der Apothekengewerkschaft Adexa war vage und kurz. Offenbar konnten die Parteien bei einem Treffen am Rande der Expopharm in München keinerlei Fortschritte erzielen. Keine Seite will den ersten Schritt machen, ein neuer Tarifabschluss scheint in weiter Ferne zu liegen.

Der ADA reagierte jetzt auf einen von der Adexa initiierten „Aufruf zur Beendigung des Tarifstreits“ und wirft der Apothekengewerkschaft vor, die Tatsachen zu verdrehen: „Nicht der ADA sondern Adexa weigert sich, an den Verhandlungstisch zu kommen.“ Die Unterzeichner der Erklärung seien „falschen Aussagen auf den Leim gegangen“, so der ADA-Vorsitzende Theo Hasse.

Adexa hatte den Aufruf am Rande der Expopharm gestartet, mehrere Verbände und Medienvertreter hatten das Schreiben unterzeichnet. Doch dieser Versuch, öffentlichen Druck auf den ADA zu erzeugen, konnte kaum als Friedensangebot verstanden werden. Adexa hatte in der Erklärung im Wesentlichen an den eigenen Forderungen festgehalten.

Die Reaktion der Arbeitgeberseite klingt entsprechend gereizt: Der ADA habe bereits „zu den gebetsmühlenartig verbreiteten falschen Darstellungen der Adexa Stellung genommen“, kontert Hasse. Die Arbeitgeber sehen sich derzeit offenbar nicht in der Lage, ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten. Angesichts der Forderung der Gewerkschaft von 8 Prozent könne man ohnehin nie den Vorstellungen der Gewerkschaft entsprechen, teilte der ADA mit. „Es kann nicht angehen, dass sich die beiden Vorsitzenden der Gewerkschaft nach dem Gebaren von Kindern im Sandkasten hinstellen, mit dem Fuß aufstampfen und immer wieder fordern: Wir wollen erst ein schriftliches Angebot.“ Dies werde der ADA nicht abgeben, so die deutliche Botschaft.

Ohnehin sehen die Arbeitgeber keine Möglichkeiten zu Tarifverhandlungen, so lange eine gerichtliche Auseinandersetzungen läuft. Adexa hatte das Arbeitsgericht Münster angerufen, um eine Schlichtung zu erzwingen. Der ADA lehnt dieses Verfahren grundsätzlich ab, Adexa will die Klage erst fallen lassen, wenn ein konkretes Angebot vorliegt.

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