Ab 1. Mai gelten neue Normgrößen für kleine, mittlere und große Arzneimittelpackungen. Die Überarbeitung der Packungsgrößenverordnung (PackungsV) sollte eigentlich dafür sorgen, dass gängige Packungen wieder einer Normgröße entsprechen. Doch nicht bei allen Präparaten geht die Rechnung auf - die Apotheken müssen sich deshalb am Montag bei einigen Produkten auf neue Packungsgrößen einstellen.
Weil seit Jahresbeginn nur noch geringe prozentuale Abweichungen von den zuvor als Höchstmengen definierten Messzahlen für N1, N2 und N3 erlaubt sind, entsprachen viele Packungen im Markt in den vergangenen Monaten keiner Normgröße mehr. Um unnötige Umstellungen zu vermeiden, sollten sich die neuen Normgrößen ab Mai an den etablierten Packungsgrößen orientieren. Doch selbst die mehr als 800 Ausnahmepositionen reichten nicht aus, um Änderungen komplett zu vermeiden. Für einige Arzneimittel führen die Hersteller deshalb nun zusätzliche Packungsgrößen ein.
Beispiel Zyprexa: Bislang vertreibt der Hersteller Lilly das Olanzapin-Präparat mit 35 Stück als N2 und 70 Stück als N3. Da die kleine Normgröße nun von 20 auf 30 Stück erhöht wurde, fällt die bisherige N2-Packung in die neue N1-Spanne. Lilly führt nun zum 1. Mai für alle Dosierungen von Zyprexa eine neue N2-Größe mit 56 Stück ein. Die bisherige 35er-Packung können die Apotheken damit bei einem Rezept über eine N1, die es bisher nicht gab, oder bei Stückzahlverordnungen abgeben.
Ähnliche Verschiebungen gibt es auch bei Risperidon Schmelztabletten von 1A-Pharma, die derzeit mit 28 Stück als N2 und 56 Stück als N3 auf dem Markt sind. Die neuen Normgrößen für den Wirkstoff liegen bei 25 (N1), 55 (N2) und 100 (N3) Stück, wodurch die aktuellen Packungen jeweils um eine Normgröße herabgestuft werden. Die Hexal-Tochter bringt zum 1. Mai nun eine 50er N2- und eine 100er N3-Packung auf den Markt. Die alte N3- und die neue N2 gelten damit als identische Packungsgröße.
Bei dem Antibiotikum Tetra-Gelomyrtol von Pohl-Boskamp fällt die bisherige 40er N2-Packung nicht mehr in die neue Spanne für die mittlere Packungsgröße von 45 bis 55 Stück. Ab Mai soll es eine 50er Packung geben. Der Hersteller PB Pharma vergrößert die N1-Packungen seiner Asthmapräparate Cyclocaps Beclometason und Cyclocaps Budesonid von 60 auf 100 Kapseln.
Packungen mit ungültig gewordenem N-Kennzeichen dürfen noch 18 Monate lang abverkauft werden. Ab Montag könnten somit Packungen mit gleichem Kennzeichen aber ganz unterschiedlicher Stückzahl in den Apothekenschüben liegen. Bei der Zuordnung zu den nun geltenden Messzahlen müssen sich die Apotheken damit darauf verlassen, dass die Hersteller korrekt an die Softwarehäuser gemeldet haben.
APOTHEKE ADHOC Debatte