Mehr Umsatz, weniger Packungen. Auf diesen Nenner lässt sich die Entwicklung des Arzneimittelmarktes 2010 bringen. Für die Apotheken sind die aktuellen ABDA-Zahlen eine schlechte Nachricht, denn mit dem Absatz sinkt im GKV-Bereich ihr Honorar. So schrumpft der Anteil der Apotheken an den Gesamtausgaben der Kassen weiter. Weil gleichzeitig das OTC-Geschäft wegbricht, wird eine Quersubventionierung immer schwieriger.
Laut ABDA-Statistik stiegen die Gesamtumsätze der Apotheken 2010 um 1,8 Prozent auf 39,9 Milliarden Euro (ohne Mehrwertsteuer). Gleichzeitig sank die Zahl der abgegebenen Packungen um 2,8 Prozent auf 1,39 Milliarden.
Auf den Rx-Bereich entfallen nach Umsatz 79,2 Prozent (31,6 Milliarden Euro, plus 2,6 Prozent), nach Absatz dagegen nur 53,7 Prozent (744 Millionen Packungen, minus 2,9 Prozent). Rein rechnerisch ergibt sich damit ein Durchschnittpreis von 42,47 Euro je Rx-Packung, nach 40,22 Euro im Vorjahr.
Der GKV-Absatz ist laut ABDA nahezu unverändert, demnach hätten die Apotheken deutlich weniger Packungen an Privatversicherte abgegeben. Details zur Verteilung GKV/PKV macht die ABDA aber traditionell nicht. Bezieht man verordnete OTC-Medikamente ein, entfallen 81,7 Prozent nach Umsatz und 61,7 Prozent nach Absatz auf Rezepte.
Im OTC-Bereich sanken der Umsatz um 4,2 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro und der Absatz um 2,7 Prozent auf 642 Millionen Packungen. Während die Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Produkten nach Umsatz mit 3,3 Milliarden Euro konstant blieb, ging sie nach Absatz um 1,2 Prozent zurück auf 487 Millionen Packungen. Verordnet wurden 112 Millionen Packungen (minus 7,5 Prozent) im Wert von 1 Milliarde Euro (minus 9,1 Prozent). Außerdem wurden 43 Millionen Packungen (minus 6,9 Prozent) frei verkäuflicher Arzneimittel im Wert von 203 Millionen Euro (minus 32,6 Prozent) verkauft. Auf das Ergänzungssortiment und Krankenpflegeprodukte entfällt ein Umsatz von 3,8 Milliarden Euro (plus 2,9 Prozent).
Der Anteil der Apotheken an den GKV-Gesamtausgaben sank laut ABDA von 2,6 auf 2,5 Prozent; hier wurde der noch immer strittige Kassenabschlag von 1,75 Euro zugrunde gelegt. Die Statistiken basieren auf Angaben der ABDA beziehungsweise des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) sowie Zahlen der Marktforschungsunternehmen AC Nielsen und IMS Health.
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