Impfstoffversorgung

KV Hessen empfiehlt Depotapotheken

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In Hessen könnten viele Apotheken in diesem Jahr bei der Belieferung der Arztpraxen mit Grippe- und FSME-Impfstoffen leer ausgehen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat den Medizinern eine Liste mit Apotheken übermittelt, die sich eigenen Angaben zufolge auf die Lieferung von Impfstoffen spezialisiert haben. Die Aufstellung ist zwar nicht bindend, dennoch wollen sich offenbar viele Ärzte umorientieren.

Die KV und die Krankenkassen des Landes haben es sich zum Ziel gesetzt, Impfverluste zu reduzieren: Durch abgerechnete, aber nicht verimpfte Vakzine entsteht nach Berechnungen der KV ein Schaden von 10 Millionen Euro jährlich. Die Ärzte sollen deshalb künftig nicht mehr für die Saison im Voraus ordern, sondern nur noch Rezepte über kurzfristig benötigte Mengen für den Sprechstundenbedarf ausstellen. Eine Bestellung über den tatsächlichen Bedarf hinaus soll so vermieden werden.

Im vergangenen Jahr hatte die KV abgefragt, welche Apotheken landesweit nach Anforderung kurzfristig und landesweit Impfstoffe ausliefern können. Gesucht wurden also Apotheken, die nicht nur eine Praxis versorgen, sondern auf das Geschäft mit Impfstoffen spezialisiert sind. Denn sie müssen den Impfstoff auf Verdacht vorbestellen und tragen damit das Risiko, auf nicht abgerufenem Impfstoff sitzen zu bleiben. Spezialisierte Apotheken verfügen in der Regel über bessere Einkaufskonditionen und Retourenregelungen mit den Herstellern.

Auf der vorläufigen Liste finden sich derzeit 18 Apotheken, darunter die Versandapotheken A 1 aus dem hessischen Lorch, Apotal (Bad Apotheke) aus dem niedersächsischen Bad Rothenfelde und mycare aus Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Auch die Stern-Apotheke aus Magdeburg und die Schloss-Apotheke aus Bergisch Gladbach, die in der aktuellen beziehungsweise in der kommende Grippesaison Sachsen-Anhalt versorgen, sind vertreten.

Bei der KV betont man, dass es sich bei der Auswahl nur um eine Empfehlung handele. Die Ärzte seien nicht verpflichtet, dort zu bestellen. Beim Hessischen Apothekerverband haben sich dagegen bereits die ersten besorgten Apotheker gemeldet, deren Ärzte in diesem Jahr nicht mehr bei ihnen bestellen wollen.

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