Inhaberin ärgert sich

Fehlende SMC-B: Apothekeneröffnung verschiebt sich

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Berlin -

In Leipzig-Stötteritz wollte Anke Groitzsch eigentlich schon Anfang September ihre neue Filiale eröffnen. „Es verschiebt sich jedoch nun um eine Woche, weil uns die SMC-B Karte noch fehlt“, so die Apothekerin. „Das ist ärgerlich“, findet auch ihr Mann Kirjak Groitzsch. „Vor allem aber, weil uns Medisign überhaupt nicht informiert hat.“ Mittlerweile hat das Paar die Produktion der Karte bei D-Trust angestoßen – und will Mitte dieser Woche trotzdem an den Start gehen.

Die Eröffnung einer Filiale wollte Groitzsch, Inhaberin der Lipsia-Apotheke im Leipziger Süden, eigentlich schon erledigt haben. Denn für die Patientenversorgung sei dies in Stötteritz aufgrund fehlender Apotheken wirklich dringend erforderlich. Es hapert jedoch aktuell an einer fehlenden SMC-B Karte.

Diese habe sie am 28. August bei Medisign in Auftrag gegeben. „Wir haben eine Auftragsbestätigung bekommen.“ Als man vergangene Woche in das Onlineportal schaute, um den Auftragsstatus einzusehen, habe man nicht schlecht gestaunt: „Das System ist sozusagen down, man kann gar nichts über einen aktuellen Auftrag in Erfahrung bringen“, ärgert sie sich.

Kartenproduktion eingestellt

Zudem habe es auch keine weitere Information dazu gegeben. „Es werden aktuell keine Karten produziert, teilte man uns auf Nachfrage mit“, so die Inhaberin. „Es wäre schön gewesen, wenn wir das bereits am Tag des Auftrages gewusst hätten, dann wären wir schon einen Schritt weiter.“ Denn mittlerweile habe ihr Mann sich an D-Trust gewandt. „Ich habe dort die benötigte Karte bestellt, denn wir brauchen sie ja für die Filiale“, erklärt er.

Dass Medisign nicht handlungsfähig sei, führe nun zur Verschiebung der geplanten Eröffnung. „Wir wollen nicht jammern, aber es ärgert uns schon, dass es so gar keine Information dazu gab“, so Groitzsch. Zudem habe es an allen anderen Stellen reibungslos geklappt, sagt sie. „Ich muss sagen, dass alle Beteiligten sehr charmant mit uns umgegangen sind und die Notwendigkeit einer schnellen Eröffnung gesehen haben. Dass es jetzt tatsächlich nur an der fehlenden Karte hängt, ist schon ärgerlich.“

Man wolle voraussichtlich diesen Mittwoch eröffnen: „Wir gehen trotz fehlender Karte an den Start und regeln alles per App und über unsere Hauptapotheke. So können wir Botendienste anbieten und die Versorgung der Patienten übernehmen.“

Hohe Verfügbarkeit und Performance

Am 30. August hat Medisign nach eigenen Angaben das TC10-System erfolgreich in Betrieb genommen. „Dieses ist für die Beantwortung der OCSP-Anfragen unseres Kartenbestandes zuständig – einem kritischen Dienst in der Telematikinfrastruktur, bei dem hohe Verfügbarkeit und Performance gewährleistet sein müssen“, so ein Sprecher. Weiter heißt es: „Im Zuge dessen haben wir auch die neuen Antragsportale für eHBA und SMC-B aktiviert. Damit verbunden sind verschiedene Dienste wie Kartenbeantragung, Kartenfreischaltung und der Zugang zum Kundenkonto.“ Um dies zu ermöglichen, war „eine vollständige Datenmigration aus dem Bestandssystem“ erforderlich. „Dies war technisch nur in einem Wartungsfenster möglich“, erklärt der Sprecher.

Produktion nach Pause

Man weise auf der eigenen Webseite eine Lieferzeit von etwa 14 Tagen für SMC-B-Karten aus. „Gerechnet ab der Freigabe des Antrags durch den Kartenherausgeber“, betont der Sprecher. „Die am 28. August bestellte SMC-B-Karte der betroffenen Inhaberin sollte somit bis spätestens Ende dieser Woche produziert sein“, versichert der Sprecher. Und weiter: „Ab dem heutigen Montag kann der aktuelle Bearbeitungsstatus wieder direkt im Kundenkonto eingesehen werden.“

Nach dieser systembedingten Pause werde man ab heute wieder eHBA- und SMC-B-Karten regulär produzieren und ausliefern, so der Sprecher.

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