Arzneimittelbestellungen

Datenfernübertragung wird abgelöst

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Apotheken sollen künftig einfacher und schneller bei Großhändlern bestellen können. Die alten Modems, die die Daten bislang über Telefonleitungen übertragen, hätten dann ausgedient. An ihre Stelle sollen Bestellungen über das Internet treten. ABDATA, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) und der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) wollen gemeinsam eine Alternative zur Modemübertragung entwickeln.

Das bestehende System sei mehr als 25 Jahre alt, sagte Phagro-Vorstandsmitglied Lothar Jenne gegenüber APOTHEKE ADHOC. Längst sei es schwierig, Ersatz für defekte Modems zu finden. Zudem seien die Übertragungskapazitäten begrenzt: Wenn die Telefonleitungen bereits von Apotheken belegt sind, könnten die Großhändler keine Bestellungen weiterer Anrufender entgegennehmen, so der Geschäftsführer von Max Jenne.

Bestellungen per Internet bieten laut Phagro gleich mehrere Vorteile: Die Daten könnten schneller und in größerem Umfang übermittelt werden. Zudem könnten mehrere Apotheken gleichzeitig bestellen, so Jenne. Via Internet könnten Großhändler die Apotheken künftig umfassend vorab über lieferbare Arzneimittel informieren und die Pharmazeuten so bei der Umsetzung der Rabattverträge unterstützen. Denkbar sei auch, Lieferavise und Rechnungen über das Internet zu versenden. Ganz neu sei die Idee nicht: Schon heute liefen Bestandsanfragen über das Internet, so Jenne.

Nach einer Planungsphase soll der neue Übertragungsweg laut Phagro Anfang 2012 getestet werden, im zweiten Halbjahr soll das System auf den Markt kommen. Man suche gemeinsam nach einer finanzierbaren und nachhaltigen Lösung, sagte ein ABDA-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Details zum Zeitplan stünden aber noch nicht fest. Ebenfalls offen sei, wie die Daten künftig übertragen werden. Auch die Frage nach der Datenhoheit ist noch ungeklärt.

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