BTM-Retax: Widerspruch, Anwalt, Kundeninfo

Wie viele Apotheken von Protaxplus wegen vermeintlich falsch abgerechneter BTM-Rezepte retaxiert wurden und wie hoch die Nachforderungen insgesamt sind, ist noch nicht bekannt. Der BKK-Dienstleister wertet seine Prüfergebnisse derzeit aus. Fest steht: Die Apotheken debattieren nicht nur intensiv über die Absetzungen, sondern sie reagieren auch – die einen so, die anderen so.

Die überwiegende Mehrheit der Apotheker will die Retaxierungen nicht auf sich sitzen lassen: 78 Prozent der Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC wollen einer Umfrage zufolge Widerspruch gegen die Bescheide einlegen. Zwei Drittel (68 Prozent) werden ihren Verband einschalten. Fast jeder dritte Apotheker (31 Prozent) geht noch einen Schritt weiter und setzt seinen Anwalt auf BKKen an, die im großen Stil wegen Formfehlern retaxieren.

Allerdings wollen die Apotheker Beanstandungen der Kassen schon möglichst im Vorfeld vermeiden: 74 Prozent prüfen ihre Rezepte noch genauer. 60 Prozent informieren den verordnenden Arzt über die Retaxierungen, um sich in Zukunft besser abzustimmen.

Eine Nachfrage bei der Kasse lohnt sich dagegen nur aus Sicht von 15 Prozent der Nutzer. Dagegen erklärte jeder Zweite (49,5 Prozent), die Versicherten direkt auf das Vorgehen seiner Kasse anzusprechen. Untätigkeit ist aus Sicht der Apotheker jedenfalls nicht das Gebot der Stunde: Nur 1,6 Prozent gaben an, nichts gegen die Retaxierungen zu unternehmen, noch einmal so viele sind noch unentschlossen.

Bei der Umfrage nahmen vom 28. bis zum 31. Oktober insgesamt 364 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil. Mehrfachnennungen waren möglich.