Es ist Tag 3 des großflächigen Stromausfalls im Südosten von Berlin. Nach wie vor sind tausende von Haushalten und Unternehmen betroffen, darunter auch der Pharmakonzern Berlin-Chemie sowie Apotheken im Stadtgebiet. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) setzt auf kollegiale Hilfe, um die Versorgung zu sichern.
Wie viele Apotheken von dem Blackout betroffen waren oder sind, weiß auch die Behörde derzeit nicht: „Die Berliner Feuerwehr hat die betroffenen Gebiete bekanntgemacht und dies je nach Lageänderung aktualisiert. Apotheken in diesen Gebieten waren in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. Eine konkrete Angabe ist nicht möglich, da die Stromversorgung zeitlich und räumlich nicht durchgehend fehlte, sondern sich die Lage mehrmals veränderte.“
Die unmittelbare Versorgung der Patientinnen und Patienten im betroffenen Gebiet sei eingeschränkt gewesen, beispielsweise was den Abruf von E-Rezepten angeht. „Soweit Apotheken nicht dienstbereit sind, wird die Versorgung durch Apotheken in den angrenzenden, nicht betroffenen Gebieten gesichert.“
Am Dienstag sei eine der zum Notdienst eingeteilten Apotheken ausgefallen. „Die nächstgelegenen Notdienstapotheken, darunter eine im betroffenen Gebiet, standen zur Verfügung.“ Am Mittwoch habe der Notdienst dann regulär durchgeführt werden können, da keine der eingeteilten Apotheken mehr vom Stromausfall betroffen war.
Ohne Strom fielen aber nicht nur die Warenwirtschaftsysteme aus, sondern andere technische Anlagen wie Kühlschränke. Auch hier setzt das LaGeSo auf pragmatische Lösungen: „Die Sicherung der Arzneimittelqualität ist von der Apothekenleitung zu gewährleisten. Für einen akuten Stromausfall kommen dazu verschiedene Maßnahmen in Betracht wie zum Beispiel Umlagerung von Kühlware in andere Apotheken oder die Nutzung von Notstrom. Abhängig von den getroffenen Maßnahmen ist anschließend je nach Dauer und Auswirkung des Stromausfalls eine Risikobewertung zur Verkehrsfähigkeit der Arzneimittel vorzunehmen.“