Packungsgrößen

Apotheken-EDV erst im Februar korrekt

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Die Probleme bei der Substitution könnten sich fortsetzen: Weil mehrere Hersteller bei der Umstellung der Packungsgrößenverordnung zum Jahreswechsel falsche Angaben gemacht haben, werden viele Präparate in der Apotheken-Software aktuell zu unrecht als austauschbar angezeigt. Die Folgen bezüglich möglicher Retaxtationen sind ungewiss, eine schnelle Korrektur ist unmöglich. Wegen der Meldefristen werden die Fehler vermutlich erst Anfang Februar behoben, möglichweise sogar noch später.

Die nächste Aktualisierung der Daten führen die Softwarehäuser am 15. Januar durch. Doch der Stichtag, bis zu dem die Hersteller Artikeländerungen bei der Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA) melden konnten, war - wegen des Jahreswechsels - bereits der 20. Dezember. Erst kurz vor Weihnachten hatte sich aber bei den Softwarehäusern das Problem mit den Falschmeldungen für den Jahreswechsel abgezeichnet.

Bis zum Update am 1. Februar, für das die Daten bis zum 13. Januar gemeldet werden müssen, profitieren die Hersteller, die ihre Präparate zu unrecht als Normgrößenpackung - und damit austauschbar - gekennzeichnet haben. Betroffen sind dem Vernehmen nach viele kleinere Hersteller wie KSK oder Axcount, aber auch die Sanofi-Tochter Winthrop sowie offenbar die meisten Importeure.


Nun geht in der Branche die Sorge um, dass die derzeit benachteiligten Hersteller nachziehen und im Februar ebenfalls falsch melden. Selbst wenn die anderen Firmen ihre Angaben korrigieren, bliebe das Problem dann bestehen - es würde sich nur umkehren. Für die Apotheken ist die Situation alles andere als angenehm, denn sie müssen im schlimmsten Fall mit Retaxationen rechnen. Wie die Krankenkassen mit diesen Fällen umgehen werden, ist noch nicht sicher.

Mehr Klarheit könnte es im März geben, wenn die Normgrößen überarbeitet und an die tatsächlich im Markt befindlichen Packungen angeglichen werden sollen. Die Herstellerverbände VFA, BPI, BAH und Pro Generika haben dazu bei ihren Mitgliedsfirmen insgesamt rund 3000 Änderungswünsche gesammelt. Die sortierten Anträge wurden dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) kurz vor Weihnachten zur Bearbeitung übergeben. Die große Reform der Packungsgrößenverordnung auf Grundlage von Tagestherapiedosen soll Mitte 2013 erfolgen.

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