AOK-Rabattverträge

AOK schuld an Rabatt-Chaos

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An den Meldefehlern bei den AOK-Rabattverträgen in Sachsen und Thüringen ist offenbar die AOK Plus selbst schuld. Sowohl die Softwarehäuser als auch die ABDATA haben nach eigenen Angaben bereits falsche Datensätze erhalten. Fehler bei der Übertragung an die Apotheken können damit ausgeschlossen werden.

Während der Start der sechsten AOK-Rabattrunde in anderen Bundesländern relativ reibungslos verlief, herrscht in Sachsens und Thüringens Apotheken seit Monatsbeginn das totale Rabatt-Chaos: Die neuen Verträge werden gar nicht oder nicht korrekt angezeigt, die alten Rabattpartner wurden aus der Software gelöscht.

Die Krankenkassen müssen ihre Rabattpartner selbst an die ABDATA melden. Offenbar ist der AOK Plus hierbei ein Fehler unterlaufen. Dafür spricht auch, dass die Verträge in hessischen Apotheken richtig angezeigt werden. Hessen bildet bei den AOK-Verträgen zusammen mit Sachsen und Thüringen ein Gebietslos.

Wie der Fehler genau passiert ist, steht noch nicht fest. Offen ist auch, wann die Falschmeldungen behoben werden können. Dem Vernehmen nach ist eine Korrektur erst zum 1. Juli möglich. Eine Stellungnahme der Kasse steht noch aus.

Die betroffenen Apotheken sollen in der Zwischenzeit eines der drei preisgünstigsten oder das verordnete Medikament abgeben. Darauf weist der Sächsische Apothekerverband (SAV) hin. Freiwillig könnten die Apotheken auch die neuen Rabattarzneimittel abgeben. Der Verband hat in Abstimmung mit der Kasse eine entsprechende Auflistung an die Apotheken verschickt.

Demnach werden bei einigen Arzneimitteln Rabattverträge angezeigt - allerdings mit falschem Rabattpartner: Bei Topiramat ist die Stada-Tochter Aliud Vertragspartner, nicht Teva. Bei der Kombination Losartan/HCT ist es Heumann statt Teva.

Der SAV will sich nun dafür einsetzen, dass die betroffenen Apotheken keinen Nachteil erleiden. Beispielsweise könnte die zweimonatige Friedenspflicht in Sachsen und Thüringen verlängert werden. Heute finden Gespräche mit der Kasse statt.

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