Rückruf

Allergische Reaktionen nach Heparingabe

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Nach den USA sind nun auch in Deutschland unerwünschte Zwischenfälle bei der Anwendung von Heparin aufgetreten. Das zuständige Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein ordnete in der vergangenen Woche den Rückruf sämtlicher Chargen des Antikoagulanz der Firma Rotexmedica an.

In mehr als 80 Fällen wurden allergische Reaktionen nach der Applikation des unfraktionierten Heparins beobachtet. Auch in den USA war es seit Januar dieses Jahres vermehrt zu Zwischenfällen bei der Gabe von Heparin gekommen. Knapp 800 Patienten, die mit einem Heparin der Firma Baxter behandelt wurden, klagten über Atemwegsbeschwerden, Übelkeit, Schweißausbrüche und Hypotonie. 19 Menschen starben.

In den USA ist die Arzneimittelbehörde FDA den Ursachen bereits auf der Spur: Wissenschaftler fanden in den Baxter-Chargen 5 bis 20 Prozent einer Heparin-ähnlichen Substanz. Da sie mit Hilfe herkömmlicher Testmethoden nicht identifizierbar ist, befürchten Experten, es könne sich um eine gezielte Arzneimittelfälschung handeln. Alle pharmazeutischen Firmen sollten ihre Heparine deshalb nur noch mit hochentwickelten Analyseverfahren untersuchen, riet die FDA.

Ob die entdeckte Verunreinigung auch in Deutschland der Auslöser für die allergischen Reaktionen war, ist noch nicht bekannt. Sowohl Rotexmedica als auch Baxter beziehen das Antikoagulanz offenbar aus China. Die Heparine der beiden Firmen stammen nach FDA-Angaben jedoch von unterschiedlichen Zulieferern. In der vergangenen Woche hatte die US-Arzneimittelbehörde angekündigt, die Zahl ihrer Auslandsinspektionen auch wegen der jüngsten Vorfälle zu erhöhen. Die Initiative "FDA Without Borders" soll in China, dem größten Heparinzulieferer der Welt, starten.

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