Verdauungsenzyme

Lipase & Co: Essentiell für die Verdauung

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Berlin -

Damit unsere Verdauung problemlos arbeitet, benötigen wir nicht nur funktionierende Organe, sondern auch verschiedene Verdauungsenzyme, die die aufgenommene Nahrung „weiterverarbeiten“. Ein Mangel an Enzymen kann zu Verdauungsbeschwerden führen und Betroffene in ihrem Alltag einschränken.

Enzyme sind für die Verdauung wichtig, weil sie die aufgenommene Nahrung in ihre einfachen Grundbausteine zerlegen. Erst dann können sie über den Stoffwechsel verwertet werden. So werden langkettige Moleküle – wie Kohlenhydrate oder Fette – in einfachere und kürzere Verbindungen wie Aminosäuren und Monosaccharide gespalten. Verdauungsenzyme werden von verschiedenen Zellen und in unterschiedlichen Teilen des Körpers gebildet.

Die Nahrungsverwertung beginnt schon beim Einspeicheln der Nahrung im Mund: Die Speicheldrüsen geben Amylasen in den Mundraum ab, welche die in der Nahrung enthaltenen Stärken in Oligosaccharid- oder Disaccharid-Moleküle spalten. Auch im Magen werden Enzyme gebildet: In den Hauptzellen der Magenschleimhaut entstehen sogenannte Pepsinogene. Es handelt sich dabei um eine inaktive Vorstufe des eiweißspaltenden Enzyms Pepsin, das für die Verdauung von Eiweißen benötigt wird. Ein wichtiger Produzent für die Verdauungsenzyme ist auch die Bauchspeicheldrüse. In ihr werden verschiedene Enzyme gebildet: Lipasen spalten Fette in freie Fettsäuren und Glycerin, Amylasen zerlegen Kohlenhydrate in Monosaccharide und Proteasen spalten Eiweiße in einzelne Aminosäuren.

Im exokrinen Gewebe des Organs wird der sogenannte „Pankreassaft“ gebildet, welcher die Enzyme enthält. Über den Hauptgallengang – welchen sich Gallenblase und Bauchspeicheldrüse teilen – wird der Saft dann mithilfe eines Schließmuskels bei Bedarf in den Zwölffingerdarm abgegeben. Nachdem die Nahrung verwertet und aufgespalten wurde, können die so entstandenen Grundbausteine über die Darmschleimhaut des Dünndarms aufgenommen werden.

Es kann jedoch zu einem Mangel an verschiedenen Verdauungsenzymen kommen. Bei der Lactoseintoleranz handelt es sich beispielsweise auch um einen Enzymmangel: Das Enzym Lactase dient im Normalfall dazu, den Milchzucker aus der Nahrung aufzuspalten. Bei lactoseintoleranten Menschen ist dieses Enzym in zu geringen Mengen vorhanden und es kommt zu den typischen Symptomen der Intoleranz. In solchen Fällen kann das Enzym entweder ausgeglichen werden – durch Lactase-Präparate – oder auf die lactosehaltigen Nahrungsmittel und Getränke verzichtet werden. Allerdings lässt sich ein vollständiger Verzicht auf einzelne Bestandteile aus der Nahrung nicht immer und überall umsetzen.

Bei einer Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse, welche mit einem Enzymmangel einhergeht, ist dies beispielsweise nahezu unmöglich, da gleich mehrere Enzyme fehlen. Die Nahrung wird dann nicht mehr ordnungsgemäß verwertet, da die Aufspaltung nicht wie gewohnt erfolgen kann: Nährstoffe werden nicht richtig verwertet. Es kommt zu gastrointestinalen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen und Fettstühlen. Durch die massiven Magen-Darm-Beschwerden kommt es im Verlauf der Erkrankung häufig auch zu Gewichtsverlust.

Ein solcher Mangel an Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse kann durch Supplementierung behandelt werden: Pankreatin kann aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen gewonnen werden. Die Enzym-Mischung mit Lipasen, Proteasen und Amylasen wird zu den Mahlzeiten eingenommen, um den körpereigenen Mangel auszugleichen. Pankreatin ermöglicht dadurch die normale Verdauung und die Aufnahme von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten aus der Nahrung.

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