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In einer Gesellschaft wie der unseren, in der Menschen bei bester medizinischer Versorgung immer älter werden, steigt zwangsläufig auch die Rate an Demenzerkrankungen signifikant an. Den Schluss legen zumindest die Zahlen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft nahe, die nach Schätzungen von einer wachsenden Zahl Demenzkranker quer über alle Altersgruppen hinweg zwischen den Jahren 2014 (1,45 Millionen) und 2020 (1,77) ausgehen. Dabei liegen die geschätzten Zahlen der über 65-Jährigen mit 16,8 Millionen Betroffener im Jahr 2010 und prognostizierten 18,3 Millionen 2020 wesentlich höher als die jüngerer Vergleichsgruppen.
Der Zusammenhang zwischen dem Lebensalter und der Wahrscheinlichkeit, an Demenz (Dysphagie) zu erkranken, scheint Experten hinreichend belegt. So bestätigen andere Zahlen die vermutete Korrelation: Demnach stieg die Zahl der Neuerkrankungen im Jahr 2015 nach Untersuchungen der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft von 20.900 in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen auf knapp das Dreifache (64.700) der Betroffenen zwischen 80 und 84 Jahren sprunghaft an.
Und: 302.700 Neuerkrankungen wurden im gleichen Jahr noch quer über alle Altersgruppen registriert. Knapp jeder 300ste Bundesbürger erkrankt demnach jedes Jahr neu an Demenz – von einer Dunkelziffer an bereits bestehenden Demenzerkrankungen ganz zu schweigen.
Demenz ist demzufolge in einer alternden Bevölkerung längst kein Einzelphänomen mehr und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Umso mehr gilt es, den Betroffenen in Therapie und Behandlung das Leben so lebenswert wie möglich zu erhalten. Dabei haben Demenzkranke ihre eigenen Ansprüche und benötigen nicht nur viel Geduld und Zuwendung der Pflegenden, sondern auch entsprechende Hilfsmittel, um ihren Alltag weiterhin in Würde und Selbstbestimmung so weitgehend und lang wie möglich meistern zu können.
Dazu gehören etwa technische Hilfsmittel, die der eigenen Sicherheit von Menschen mit Demenz dienen. Bewegungsmelder, Überwachungskameras, Handys mit GPS-Signal-Ortung und Alarm- oder Sensormatten helfen nicht nur, den jeweiligen Aufenthaltsort des Erkrankten exakt zu lokalisieren, sondern auch plötzliches Weglaufen – auch „Hinlauftendenz“ genannt - anzuzeigen.
Denn gerade im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können Betroffene nicht mehr die Folgen ihres Handelns abschätzen. In Kombination mit einem oftmals gesteigerten Bewegungsdrang kann die Krankheit dazu führen, dass Pflegebedürftige einfach orientierungslos davonlaufen und sich zwangsläufig verirren, wenn nicht entsprechende Vorsorge getroffen wurde.
Neben Sicherheitsaspekten stehen das Erhalten von Fähigkeiten, die Gestaltung der Umgebung sowie die Ernährung ganz oben auf der Agenda, wenn es darum, der mit der Krankheit verbundenen Minderung kognitiver Fähigkeiten und Veränderungen des Sozialverhaltens ausreichend Rechnung zu tragen.
Vor dem Hintergrund spielt die Ernährung eine große Rolle bei der Versorgung von Betroffenen. Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf verändert sich ihr Ess- und Trinkverhalten. Appetitlosigkeit ist ein wesentlicher Risikofaktor für die bei Demenz so häufige Mangelernährung. Hinzu treten Abwehrreaktionen bei der Nahrungsaufnahme, die eine ausreichende Versorgung mit notwendigen Nährstoffen erschweren.
Essen stellt für viele Patienten bestenfalls ein lästiges Übel dar, dem oft nur mit Widerwillen und Gereiztheit begegnet wird. Zunehmend fällt die Nahrungsaufnahme Patienten auch körperlich schwer. Durch rasante Abnahme der allgemeinen Konzentrationsfähigkeit lassen sie sich auch schneller von der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ablenken. Daher müssen entsprechende Trinkgläser und Geschirr nicht nur bruchsicher − etwa aus robustem Kunststoff – sein, sondern die Teller auch über unterstützende Funktionen verfügen. Spezial-Thermogeschirr im Fachhandel kommt beiden Anforderungen entgegen und hilft notorischen Langsam-Essern – wie sie Demenzkranke nun mal sind − Speisen bis zum letzten Bissen zu genießen.
Auch muss beim Anreichen der Mahlzeiten stets darauf geachtet werden, dass das Essen nicht zu heiß ist. Betroffene können die Folgen von übergroßer Hitze für sich selbst nicht mehr abschätzen und verlernen vorsichtiges Probieren und Schlucken. Ein Andicken von Flüssigkeiten kann daher hilfreich sein, nachlassenden Schluckreflexen Rechnung zu tragen und ein Verschlucken zu verhindern.
Um Ess- und Trinkhilfen während des Prozesses der Nahrungsaufnahme deutlich von der Mahlzeit unterscheiden zu können, sollte sich darüber hinaus stets die Farbe der Speisen deutlich vom Geschirr unterscheiden.
Für den Inhalt verantwortlich ist Markus Müller.