Erkältungsbad richtig anwenden
Erkältungsbad richtig anwenden
Erkältungstipps

Erkältungsbad richtig anwenden

Berlin -

Insbesondere bei einer leichten Erkältung kann ein wohltuendes Bad den Heilungsprozess beschleunigen. Dies gilt aber nur, wenn das Erkältungsbad richtig angewendet wird. Nur dann kann die Mischung aus heißem Wasser sowie harmonisierenden Ölenseine volle Wirkung entfalten.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Bei einer gewöhnlichen Erkältung fällt der Inkubationszeitraum zwischen Ansteckung und auftretenden ersten Symptomen kurz aus. Nur wenige Tage vergehen, ehe sich der Infekt typischerweise mit Halskratzen sowie einer laufenden Nase bemerkbar macht. Um von einem Erkältungsbad vollumfänglich zu profitieren, sollte es vor dem Höhepunkt des Infekts durchgeführt werden. Experten raten davon ab, bei einer fortgeschrittenen Entzündung der oberen Atemwege das Erkältungsbad zu genießen. Zu diesem Zeitpunkt fordert es den Körper bereits zu sehr und belastet das beeinträchtige Immunsystemzusätzlich. Bei starkem Fieber, Asthma oder Bluthochdruck ist ein Erkältungsbad aus medizinischer Sicht ebenfalls nicht anzuraten.

Hier empfiehlt sich eher eine Inhalation, wie etwa mit Pfefferminz- oder auch Rosmarinöl. Nicht nur machen die Hitze und die Ätherischen Öle die Nase frei, sondern man kommt auch noch kräftig ins Schwitzen. Wie viel Tropfen man davon ins Wasser geben sollte, liest man am besten auf der Packungsbeilage nach. Die werden dann in ein Gefäß mit heißem Wasser geben. Der Wasserdampf wird dann mit tiefen Zügen durch Mund und Nase eingeatmet. Ebenfalls geeignet hierfür sind Cajeput- und Eucalyptusöle.

Wer dennoch baden möchte, sollte für maximal 20 Minuten bei einer Wassertemperatur zwischen 32 und 38 Grad im warmen Wasser bleiben. Da das heiße Wasser die Blutgefäße weitet und sich schnell auf den Kreislauf niederschlägt, kann eine kürzere Badezeit sinnvoll sein. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, eine kreislaufschonende Dreiviertelwanne einzulassen. Hierbei ragen Knie und Schultern aus dem Wasser, wodurch sie abkühlen. Diese Variante empfiehlt sich darüber hinaus auch für herz- oder kreislauferkrankte Erkältete.

Erkältungsbad mit Naturheilkraft der ätherischen Öle aufwerten

Hochwertige ätherische Öle ohne synthetische Zusatzstoffe wirken sich bei einer Erkältung beruhigendauf die gereizten Atemwege aus. Da die fein abgestimmten Duftkompositionen den entspannenden Effekt verstärken, eignen sie sich hervorragend als Badezusatz. Denn die meist angenehm duftenden Aromen gelangen über den Riechnerv direkt ins limbische System. Dort angekommen, stimulieren die wohltuenden Öle verschiedene körpereigene Prozesse.

Als weitere Naturkräfte für die Badewanne gelten Latschenkiefer, Lavendel, Eukalyptus oder Zirbelkiefer. Grundsätzlich bringen die dem Badewasser hinzugefügten ätherischen Öle eine desinfizierende Wirkungsweise mit. Sie unterstützen die gereizten und trockenen Schleimhäute dabei, schneller abschwellen zu können.

Vorsicht ist allerdings bei empfindlicher Haut oder bestehenden Allergien geboten. Bestimmte Inhaltsstoffe können eine allergische Reaktion auslösen. Sollten sich die Symptome verschlechtern, ist das Erkältungsbad besser sofort abzubrechen.

Was es bei Schwangeren und Kindern zu beachten gilt

Ein Esslöffel Olivenöl im Badewasser verhindert, dass die Haut zu sehr austrocknet.pixabay.com © sweetlouise (CC0 Creative Commons)

Selbstverständlich dürfen Schwangere und kleine Kinder ebenso ein wohltuendes Erkältungsbad einnehmen. Für sie gilt es allerdings, einige Vorsichtmaßnahmen zu beachten. Schwangere sollten etwa auf jegliche Zusätze im heißen Wasser verzichten. Bestimmte Öle sind insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel vollständig zu meiden. Muskat, Rosmarin, Jasmin, Anis und andere ätherische Öle stehen in Verdacht, wehenfördernd zu sein. Schlimmstenfalls können solche Zusätze einen Blasensprung verursachen, der eine Frühgeburt herbeiführt.

Bei Babys sowie Kindern unter sechs Jahren kommen bestimmte ätherische Öle als Badezusätze nicht infrage. Stattdessen eignen sich Wirkstoffe wie Myrte, Thymian-Öl oder Sternanis für ein Erkältungsbad. Alternativ lässt sich auf Erkältungssalben zurückgreifen. Diese sollten allerdings keine allzu intensiven Zusätze wie Menthol oder Eukalyptusöl enthalten.

Nach dem Erkältungsbad: ausruhen und warm anziehen

Ein Erkältungsbad lässt sich mit der gewünschten Menge an Kräutern sowie einem Liter kochendem Wasser selbst ansetzen.pixabay.com © asasch (CC0 Creative Commons)

Beim Verlassen der Wanne sollte sich der Körper langsam und vorsichtig aufrichten. Da ein heißes Bad den Kreislauf beansprucht, ist eine anschließende Ruhephase einzuplanen. Diese sollte idealerweise zwischen einer und zwei Stunden dauern. Währenddessen kann sich der Kreislauf in sitzender oder liegenderKörperposition stabilisieren. Um der ausgetrockneten Haut Feuchtigkeit zurückzugeben, bietet sich das Eincremen mit einer rückfettenden Lotion an.

Verantwortlich für den Inhalt ist Frau Julia Himmel.

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