Barmer-Rabattverträge

Dexcel strickt Amlodipin-Monopol

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Berlin -

Premiere: Die Barmer GEK hat öffentlich ausgeschriebene Rabattverträge abgeschlossen. Im Mai treten die Vereinbarungen über 30 Wirkstoffe in Kraft. Heute wurden die Hersteller über ihr Abschneiden informiert. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC dominieren Hexal und Ratiopharm das Feld, Konkurrent Stada ist dagegen leer ausgegangen. Bei Amlodipin war wieder einmal der Hersteller Dexcel erfolgreich, der bereits bei AOK und TK exklusiver Partner ist.

 

Die Barmer nimmt nach dem Vorbild der AOK pro Wirkstoff einen Exklusivpartner unter Vertrag. Auf eine Unterteilung in Gebietslose verzichtet der Branchenprimus anders als die Ortskrankenkassen jedoch. Die Ausschreibung umfasst insgesamt ein Volumen von hochgerechnet 70 Millionen Euro.

Den Großteil des Umsatzes haben sich Hexal und 1A Pharma gesichert. Dem Vernehmen nach entfallen zwölf Wirkstoffe auf eines der beiden Schwesterunternehmen, darunter Metoprolol. Die Kombination mit HCT ging allerdings an die Bietergemeinschaft Teva/Ratiopharm. Unter den sieben Zuschlägen der Gruppe aus Ulm ist auch Bisoprolol.

Die Sanofi-Tochter Winthrop hat drei Zuschläge erhalten, darunter Lisinopril. Basics hat zwei Zuschläge. Je einmal vertreten sind Actavis (Ramipril), Aristo (Cefuroxim), Axcount (Ciprofloxacin) und Heunet (Moxonidin).

Andere Größen der Branche machen sich bei der ersten Barmer-Runde rar: Außer Stada und Konzerntochter Aliud sind auch Betapahrm und Mylan Dura bei keinem Wirkstoff vertreten.

Deutschlands größte Krankenkasse mit 8,6 Millionen Versicherten hatte lange auf Ausschreibungen zu Rabattverträgen verzichtet und stattdessen auf Portfolioverträge mit großen Herstellern gesetzt. Doch jetzt soll der ersten Rabattrunde schnell die zweite Folgen: Im Februar hat die Kasse eine Ausschreibung über 69 Wirkstoffe veröffentlicht, die Verträge sollen im August starten.

 

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