Stellungnahme

Westfalens Apotheker kritisieren dm

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Der Apothekerverband Westfalen-Lippe reagierte kritisch auf die Ankündigung der Drogeriemarktkette dm, das Arzneimittelgeschäft in Nordrhein-Westfalen auf 80 Filialen auszuweiten. Die von der Landesregierung angekündigte Bundesratsinitiative für ein Versandhandelsverbot bei Medikamenten sei nun dringender denn je, teilte der Verband mit.

Der Vertrieb von apotheken- und rezeptpflichtigen Medikamenten aus einer Internetapotheke über die Drogeriekette sei „ein lahmer Service für jeden, der wenigstens drei Tage auf sein Medikament warten wolle“, erklärte der Vorsitzende Dr. Horst-Lothar Müller. „Es geht um Rosinenpicken auf Kosten des bewährten, sicheren und zuverlässigen Arzneimittels aus der unabhängigen Apotheke“, so der Verbandschef.

Die von dm versprochenen Preisvorteile gegenüber der Apotheke werde es schon aufgrund der vielen Zuzahlungsbefreiungen seit der Einführung der Rabattverträge nicht geben. Hier werde mit falschen Zahlen gerechnet, sagte ein Sprecher des Verbandes gegenüber APOTHEKE ADHOC. Wenn die Arzneimittelpreise von „anonymen Kapitalinteressen“ bestimmt würden, bestünde besonders in ländlichen Gebiete zudem die Gefahr einer Unterversorgung der Patienten mit Medikamenten, mahnte der Verband.

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