Niere, Herz, Lunge: Trotz leicht gestiegener Organspenden ist die Warteliste weiter lang. Über 6000 Menschen warten allein auf eine Niere. Dank des internationalen Vermittlungssystems erhalten dennoch mehr Patient:innen ein Organ.
In Deutschland sind zuletzt etwas mehr Organe gespendet worden als in den Vorjahren. Von Januar bis August dieses Jahres waren es zusammen 2025 Organe, wie aus Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht.
Im jeweiligen Vergleichszeitraum 2023 waren 1967, 2024 dann 1909 Organe in Deutschland entnommen und später transplantiert worden. Nicht erfasst sind Lebendspenden. Die DSO richtet an diesem Samstag in Halle an der Saale eine zentrale Veranstaltung zum bundesweiten Dank an die Organspender aus.
Die Zahl der durchgeführten Organübertragungen in Deutschland lag dank des internationalen Vermittlungssystems für Organspenden höher als die Zahl der hier gespendeten Organe: In den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Übertragungen auf 2188, in den Vorjahreszeiträumen 2023 und 2024 waren es 2027 und 2038 gewesen.
Allerdings warten deutlich mehr Menschen auf ein Spenderorgan: Bundesweit standen Ende August rund 8100 Patientinnen und Patienten auf einer Warteliste, wie aus Daten der Vermittlungsstelle Eurotransplant hervorgeht.
Mit Abstand die meisten von ihnen benötigen eine Niere; 6.156 Menschen stehen dafür auf der Warteliste, 932 für eine Leber, 721 für ein Herz und 318 für eine Lunge. Hinzu kommen 290 Patienten, die auf eine Bauchspeicheldrüse warten.
Die Zahlen zeigen, dass deutlich mehr Organspenden nötig sind. Bislang können potenzielle Organspender ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis oder im Organspenderegister dokumentieren.
Die Politik sucht nach Lösungen, dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen. Anfang September hatte Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) die Kampagne #DeutschlandEntscheidetSich gestartet, um über Organspende aufzuklären und Entscheidungen zu dokumentieren. Deutschland liegt bei Organspenden europaweit im unteren Bereich.
Am Freitag brachten Nordrhein-Westfalen und sieben weitere Bundesländer einen Gesetzentwurf in den Bundesrat ein, nach dem künftig alle volljährigen Menschen in Deutschland als Organspender gelten würden, sofern sie dem nicht ausdrücklich widersprochen haben.
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