Größtes Infektionsgeschehen seit Jahren

Hepatitis A: Massiver Ausbruch in Tschechien

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Berlin -

In Tschechien verzeichnen Behörden den wohl größten Hepatitis-A-Ausbruch seit 36 Jahren. Besonders betroffenen ist die Stadt Prag mit mehr als 1000 Fällen. Aber auch eine Region nahe der deutschen Grenze erfährt aktuell eine Verschlechterung der epidemiologischen Lage. Die Infektionskrankheit forderte bereits 28 Todesopfer.

Neben der Landeshauptstadt Prag ist auch die Region Karlsbad ein Zentrum des Ausbruchs. Die Hygienebehörde bestätigte eine hohe Zahl an Neuinfektionen. Für den Grenzort Boží Dar (Gottesgab) sprachen die Behörden über soziale Medien eine Warnung aus. Es sei zu einer „Verschlechterung der epidemiologischen Lage“ gekommen, heißt es. Landesweit wurden bis Ende Oktober mehr als 2300 bestätigte Fälle laut den tschechischen Gesundheitsbehörden gemeldet. So hohe Zahlen habe es zuletzt 1989 gegeben.

Gewarnt werden vor allem Urlauber und Pendler: So sollen laut den Behörden die zentralen Hygieneregeln, mit denen Schmierinfektionen vermieden werden sollen, unbedingt eingehalten werden. Dazu zählen gründliches Händewaschen, der sichere Umgang mit Lebensmitteln und die Desinfektion häufig berührter Oberflächen. Es wird davon abgeraten, beispielsweise Türklinken in öffentlichen Einrichtungen direkt zu berühren.

Was ist Hepatitis A?

Hepatitis A ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht wird. Die Erkrankung verläuft fast immer akut und heilt von selbst aus, ohne chronisch zu werden. Nach der Genesung besteht eine lebenslange Immunität.

Übertragung von Hepatitis A

Die Übertragung erfolgt meist fäkal-oral über Schmierinfektionen. Häufige Wege sind über kontaminierte Lebensmittel wie ungewaschenes Obst und Gemüse. Aber auch verunreinigtes Trink- oder Badewasser, Eiswürfel und enge Personenkontakte mit mangelnder Händehygiene, insbesondere nach dem Toilettengang, können zu einer Infektion führen.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt 15 bis 50 Tage, wobei der Durchschnitt bei etwa 25 Tagen liegt. Besonders bei Kindern verläuft die Infektion oft symptomlos. Bei Erwachsenen beginnt sie jedoch oft grippeähnlich mit Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Hinzu kommen Fieber, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Oberbauchbeschwerden. Im Verlauf kann es zu einer Gelbsucht mit Gelbfärbung von Haut und Augen, dunklem Urin und hellem Stuhl kommen.

Schutz vor Hepatitis A

Die Impfung stellt den sichersten Schutz gegen Hepatitis A dar. Dies gilt insbesondere für Reisende in Risikogebiete oder Menschen mit erhöhtem Risiko. Eine Impfung kann bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr erfolgen.

Zudem sollte unbedingt auf konsequente Hygiene geachtet werden. Dazu zählen gründliches Händewaschen, besonders nach dem Toilettengang und vor dem Essen.

Vorsicht auf Reisen: Geraten wird zu Konsum von abgepackten Getränken und zum Verzicht auf Eiswürfel. Zudem sollten nur gekochte Speisen und selbst geschälte Früchte gegessen werden.

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