Große Zufriedenheit, aber ...

Apothekenversorgung: Handlungsbedarf bei Jüngeren

, Uhr
Berlin -

Die große Mehrheit der Bevölkerung ist mit der Versorgung durch Apotheken zufrieden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Pharma Deutschland. Stolze 82,8 Prozent der Befragten gaben demnach an, „sehr zufrieden“ oder „eher zufrieden“ mit der Apothekenversorgung in ihrem Umfeld zu sein.

Die deutschlandweite und sich durch alle Bevölkerungs- und Altersgruppen ziehende Zufriedenheit mit der Apotheke vor Ort hat laut Verband aber auch Unterschiede aufgezeigt. So sei die Zufriedenheit in den Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt: In Berlin sei sie mit 86,3 Prozent am höchsten und in Bremen mit 73,5 Prozent am niedrigsten. Bei den Flächenländern erreiche Schleswig-Holstein mit 86,0 Prozent den besten Wert, während im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern die Zufriedenheit mit der Apothekenversorgung mit 76,8 Prozent mehr als 9 Prozent niedriger sei.

Unterschiede nach Bevölkerungsdichte

Auch unterschiedliche Bevölkerungsdichten hätten demnach einen Unterschied in der Zufriedenheit gezeigt. Tendenziell sei die Apothekenversorgung in dicht besiedelten Regionen höher als in dünn besiedelten Gegenden. So sind laut der Umfrage 76,5 Prozent der Befragten in sehr dünn besiedelten Regionen zufrieden, während es in den dicht besiedelten Ballungsräumen 83,3 Prozent sind. Während in den dünn besiedelten Gebieten 11,3 Prozent der Befragten unentschieden sind, gilt das in den Ballungsräumen nur für 6,2 Prozent.

Jüngere sind tendenziell weniger zufrieden

Die größten Unterschiede in der Zufriedenheit mit der Apotheke in der Nähe hätten sich aber in der Betrachtung der Altersgruppen aufgetan. Während 88,4 Prozent der über 65-Jährigen weit überdurchschnittlich viele Befragte zufrieden seien, stimmten nur 66,3 Prozent der 18- bis 29-Jährigen dieser Aussage zu.

„Die Apotheke vor Ort hat als Institution der Gesundheitsversorgung absolut traumhafte Zustimmungswerte“, erklärt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Allerdings zeigten die niedrigere Zustimmung bei den Jüngeren und in den dünn besiedelten Regionen, dass Handlungsbedarf bestehe, um die hohe Akzeptanz der Vor-Ort-Apotheken und die bundesweite Abdeckung langfristig zu erhalten. „Die konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten sollte die Leitlinie für eine Apothekenreform sein, die Patientenorientierung in den Mittelpunkt stellt und die Institution der Vor-Ort-Apotheke nachhaltig erhält.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte