Die RTL-Morgenformate Punkt 6, Punkt 7 und Punkt 8, haben sich heute ausgiebig dem Thema dm zugewandt. Immer wieder ging es in den zusammenhängenden Sendungen um die neuen Gesundheitsservices der Drogeriekette – und auch um die bald kommende Versandapotheke. Insgesamt scheinen weder das Moderationsteam noch die befragten Zuschauer:innen ganz einig zu sein, wie man diesen Vorstoß findet.
„Müssen wir bald alle gar nicht mehr stundenlang im Wartezimmer beim Arzt abhängen? Es könnte sein, dass wir demnächst alle unsere Gesundheitschecks im Drogeriemarkt um die Ecke machen“, so der RTL-Moderator, um das Thema am Morgen „Zur Drogerie statt zum Arzt“ anzuteasern. Die Morgen-Formate wollten das neue Angebot unter die Lupe nehmen und sich auch anschauen, wie sicher die Ergebnisse sind, wer das auswertet und was die Zuschauer:innen davon halten.
Bei dm könne man sich nun die Haut untersuchen, Augenscreenings und sogar Blutuntersuchungen machen lassen, so der Tenor. Erst später folgt die Einschränkung, dass dieses Angebot nicht in allen Filialen vorhanden ist; die Blutuntersuchungen werden sogar nur in einer Filiale angeboten. Wer die Hautuntersuchungen nicht per Terminal im Markt machen möchte, kann über die dm-App auch ein Foto zur Hautanalyse freigeben.
Eine erste Straßenumfrage zeigt: Ja, das Angebot könne womöglich Zeit beim Arzt sparen, aber das Vertrauen in das neue Angebot ist noch nicht da. „Ich lasse mir nicht bei irgendwem von dm Blut abnehmen“, so eine Meinung. Und so genau, wie eine Untersuchung beim Arzt, sei das Ganze natürlich auch nicht. Aber vielleicht „bequemer für Rentner, die nicht zum Arzt fahren können“? Doch manche fühlten sich vielleicht auch mit der Diagnose allein gelassen und auch, dass dm direkt die eigenen Produkte passend zum Testergebnis anbietet, finden die Moderator:innen nicht gut.
Das Format beleuchtet die neue Zusammenarbeit von dm mit Dermanostic für die Hauttests, mit Aware für die Blutanalysen und Skleo für Augenscreenings insgesamt als ganz nett und niedrigschwellig, aber trotz allem bleibt man skeptisch bei RTL. Komplett außer Acht gelassen wird in puncto niederschwelliges Angebot aber, dass meistens eher der Arzt um die Ecke sitzt als ein dm-Markt und dass sich diese Möglichkeiten bisher lediglich auf einzelne Filialen beziehen.
Auch auf die Apotheken-Ambitionen von dm schaut RTL – hier jedoch schnell auch kritisch. dm „kündigt das seit Monaten an“, so die Reporterin, wie das Ganze genau aussehen soll, wisse man noch nicht, stattdessen wird über das bereits angemeldete Logo philosophiert. Die Moderatorin meint: „Das ist ein Riesenproblem für die Apotheken vor Ort“ – so ein Angebot der Drogeriekette müsse man auch kritisch beleuchten. „Da wird der Preiskampf mit den richtigen Apotheken erst richtig losgehen“, stimmt auch der Moderator zu.