In Texas gibt es seit mehreren Wochen einen Masernausbruch mit bislang 124 bestätigten Fällen. Jetzt ist ein ungeimpftes Kind im Schulalter erkrankt und gestorben. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. bezeichnete den Ausbruch als „nichts Außergewöhnliches“, während örtliche Ärzte dem widersprechen.
Das Kind sei vergangene Woche in ein Krankenhaus in der Stadt Lubbock eingewiesen worden, teilte die Gesundheitsbehörde von Texas am Mittwoch (Ortszeit) mit. Es handelt sich um den ersten Todesfall durch Masern in den USA seit zehn Jahren, berichteten örtliche Medien. Die meisten Betroffenen des aktuellen Ausbruchs sind Kinder. 18 Menschen mussten ins Krankenhaus, wie die Gesundheitsbehörde weiter mitteilte.
Wo genau der Ausbruch seinen Ursprung hatte, ist noch unklar. Die Gesundheitsbehörde betonte, der beste Schutz gegen die gefährliche Infektionskrankheit seien Impfungen, etwa die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.
Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und können in Extremfällen lebensbedrohlich sein. Eine Infektion beginnt laut Robert Koch-Institut (RKI) in der Regel mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen und weißen bis blau-weißen Flecken an der Mundschleimhaut. Wenige Tage später steigt das Fieber und es bildet sich der für die Masern typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Erkrankung könne zu Lungen- und Gehirnentzündungen führen und tödliche Folgen haben.
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der in früheren Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut hatte, sagte, seine Behörde verfolge den Ausbruch genau. Die Krankheit sei aber nichts Außergewöhnliches: „Es ist nicht ungewöhnlich. Masernausbrüche gibt es jedes Jahr.“ Die meisten Krankenhauseinweisungen in Texas seien hauptsächlich aus Quarantäne-Zwecken erfolgt, ergänzte er. Dem widersprachen jedoch örtliche Ärzte, wie der Sender CNN berichtete. Die meisten Patienten seien wegen Atemwegsproblemen aufgenommen worden.
In Deutschland schwankt die Zahl der registrierten Masernfälle laut RKI von Jahr zu Jahr. Von 2012 bis 2023 lag die Zahl im Pandemiejahr 2021 mit nur 8 Fällen auf einem Minimum. Im Jahr 2015 mit den meisten Fällen dieses Zeitraums waren es 2466. Nach diesem deutlichen Rückgang der Zahlen sind 2024 wieder besonders viele Menschen in Bayern an Masern erkrankt.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC registrierte 2024 zehn Todesfälle im Zusammenhang mit Masernerkrankungen, neun davon in Rumänien und einen in Irland. Weltweit gab es 2023 laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzungsweise 107.000 solcher Todesfälle, die meisten bei nicht oder nicht genügend geimpften Kindern unter fünf Jahren.
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