NNF-Meldung überprüfen

ePA: Kürzungen der TI-Pauschale drohen

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Berlin -

Ab dem 1. Oktober wird die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) verpflichtend. Darauf und auf den entsprechenden Nachweis der TI-Anwendung gegenüber dem Nacht- und Notdienstfonds (NNF) weisen die Verbände derzeit ihre Mitglieder hin. Der Nachweis fehle laut Angaben des NNF noch bei etwa einem Drittel der Apotheken. Es droht die Kürzung der TI-Pauschale.

Aufgrund der hohen Quote kurz vor dem verpflichtenden Start, erinnern die Verbände an die Nachweispflicht zum Vorhandensein der jeweils vorgeschriebenen TI-Anwendung. Anders sei die volle Refinanzierung der TI-Pauschale nicht zu erhalten. Drei Monate ab Einführung einer Anwendung haben Inhaber:innen Zeit, sich entsprechend zu melden, um die volle Pauschale zu bekommen – so auch bei der ePA.

Bei den meisten Apothekenverwaltungssystemen (AVS) erfolge die Meldung automatisch an den NNF. Im NNF-Portal muss die Meldung jedoch noch einmal von der Apotheke überprüft werden. Die Verbände raten zudem dringend dazu, sich mit der ePA vertraut zu machen und sich fachlich und praktisch mit der elektronischen Medikationsliste (eML) im ePA-Modul des jeweiligen AVS auseinanderzusetzen.

Gematik: Technisch startklar

Zum 1. Oktober starten mehr als 90 Prozent der Praxen und Apotheken mit der ePA – zumindest rein technisch sei hier alles in den Startlöchern, meldet die Gematik. „Die große Mehrheit der Hersteller hat die notwendigen Module bereitgestellt und somit die technischen Voraussetzungen für die Nutzung der ePA geschaffen; weitere Updates werden im Rahmen des Quartalswechsels erfolgen.“

Damit seien nahezu alle Praxen und Apotheken technisch startklar – laut einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sieht das in der Realität allerdings noch nicht ganz so gut aus. Die Gematik sieht aufgrund der Nutzung der ePA durch Leistungserbringende ein Ankommen im Versorgungsalltag. „So wurde allein in der vergangenen Woche in mehr als 85.000 Einrichtungen mindestens eine Patientenakte geöffnet.“ Etwa zwölf Millionen Mal wurde die Medikationsliste (eML) aufgerufen.

Hinzu kämen zwei Millionen hochgeladene und mehr als 900.000 heruntergeladene Dokumente in der vergangenen Woche. „Seit Start der ePA im Januar wurden insgesamt 22 Millionen Dokumente in Patientenakten hochgeladen. Nimmt man die E-Rezept-Daten hinzu, befinden sich in den Patientenakten der Versicherten mehr als 700 Millionen Datensätze“, liefert die Gematik weitere große Werte. Bei der Nutzung durch die Patient:innen zeigt sich jedoch noch ein ganz anderes Bild: Die für die Kassen-Apps zur ePA notwendige GesundheitsID stagniert bei einem Wert um drei Millionen ausgestellte IDs.

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