Ehex plant Start für 2026

Ende für SMC-B? Virtuelle Lösung über TI-Gateway

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Berlin -

Weg von den Hardware-Lösungen vor Ort hin zu zentralen Lösungen – diesen Weg könnte beispielsweise neben dem Konnektor auch die SMC-B (Security Module Card Typ B, Institutionsausweis) nehmen. Anbieter Ehex plant für das kommende Jahr eine digitale Lösung, die die bisher bekannte SMC-B-Lösung über ein TI-Gateway abwickeln soll.

„Die Zukunft der TI wird kartenlos“, meint Ehex und will mit HSM-B (Hardware Security Module, Typ B) an den Start gehen. Bei HSM-B handelt es sich um ein Hardware-Sicherheitsmodul für die sichere Speicherung und Verwaltung kryptografischer Schlüssel und Zertifikate. „Aufwendige Kartentausch-Aktionen gehören künftig der Vergangenheit an“, so das Versprechen. Zuletzt haben Apotheken und Arztpraxen zunehmend Probleme mit den beiden großen Anbietern am Markt, Medisign und D-Trust.

Die Telematikinfrastruktur (TI) werde durch die virtuelle Lösung anwenderfreundlicher, heißt es von Ehex, auch neue mobile Anwendungsszenarien, wie Hausbesuche von Hebammen, seien dadurch denkbar. Wie bisher auch, soll HSM-B Gesundheitseinrichtungen als digitaler Schlüssel für die TI dienen. Das Ganze funktioniere wie eine physische Karte, nur ohne Steckmechanismus, ohne Kartenterminal und ohne PIN-Eingabe im laufenden Betrieb.

Der Rollout könne beispielsweise über das TI-Gateway von Ehex erfolgen, dann reiche hier ein Update. In der geschlossenen Testumgebung greifen erste Partnerunternehmen bereits darauf zu und sammeln erste Erfahrungen, heißt es von Ehex. „Auf dem Weg zur TI 2.0 ist HSM-B ein wichtiger Fortschritt“, erklärt Product Owner Jan Hesmert. „HSM-B läutet das Ende der kartenbasierten TI-Ära ein. Damit machen wir einen großen Schritt in Richtung digitaler Identitäten. Diese sind deutlich flexibler einsetzbar und erleichtern den TI-Einsatz überall dort, wo physische Karten das Limit waren.“

TI-Technologien von Ehex seien bereits in rund 90.000 Gesundheitseinrichtungen, wie Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken oder Heilmittelpraxen im Einsatz. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und hat mehr als 100 Mitarbeitende.

TI 2.0

Wie auch das TI-Gateway, soll unter anderem mit dem HSM-B die TI 2.0 eingeläutet werden. Das HSM-B geht damit Hand in Hand und wird die SMC-B im Kartenterminal ersetzen beziehungsweise überflüssig machen, erklärte Paul Blankenhagel, Product Group Director für die Leitung der gesamten TI-Basisinfrastruktur bei der Gematik, bereits im Frühjahr. Andere Anbieter werden nun sukzessive nachkommen.

Das HSM-B sei ein sicherer Speicher, der zusammen mit einem leistungsstarken Highspeed-Konnektor in einem Rechenzentrum betrieben wird – für den Betrieb wird zwingend ein TI-Gateway benötigt. „Es braucht dann aber keinen Konnektor und für den TI-Zugang kein Kartenterminal mehr vor Ort“, so Blankenhagel. Die Vorteile seien Performance- und Komfortgewinne, die IT-Infrastruktur werde stark vereinfacht.

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