Selbstzahler-Angebote

Regierung streicht IGeL-Förderung

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Ärzteseminare für den Verkauf individueller Gesundheitsleistungen (IGeL) werden nicht mehr staatlich gefördert. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt am Samstag einen Bericht der Berliner Zeitung. Eine aktiv betriebene Vermarktung der IGeL-Angebote sei mit den ethischen Grundsätzen des Berufsrechts der Ärzte nicht vereinbar, hieß es zur Begründung.

„Holen sich Ärzte zur Entwicklung entsprechender Verkaufsstrategien externe Hilfe, ist dies vor allem unter gesundheitspolitischen und ethischen Gesichtspunkten nicht unterstützungswürdig“, teilte das Ministerium mit. Nach einer Überprüfung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) würden die Förderrichtlinien „kurzfristig angepasst“. Angaben über die bisherigen Fördermittel gab es nicht.

IGeL-Angebote – etwa zur Früherkennung von Grünem Star oder bestimmte Ultraschalluntersuchungen – müssen von Patienten selbst bezahlt werden, viele gelten als medizinisch nicht notwendig. Das Volumen dieser Extra-Leistungen lag nach einer AOK-Studie im Jahr 2010 bei 1,5 Milliarden Euro. Demnach wurde mehr als jedem vierten Versicherten innerhalb eines Jahres eine medizinische Leistung auf Privatrechnung verkauft.

 

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