Der lebenswichtige Mineralstoff Magnesium spielt unter anderem beim Energiestoffwechsel von Muskel- und Nervenfunktionen eine große Rolle und ist am Aufbau von Zähnen und Knochen beteiligt. In verschiedenen Lebenssituationen schwankt allerdings der individuelle Tagesbedarf an Magnesium und damit auch die Gefahr, einen Mangel zu entwickeln. Ein schneller Ausgleich ist dann wichtig. Neben der Aufnahme durch die Nahrung kann Magnesium dem Körper auch in Form eines Medikaments oder eines Mittels zur Nahrungsergänzung zur Verfügung gestellt werden. Aber was ist eigentlich der Unterschied?
Magnesium-Präparate zur Nahrungsergänzung können erhöhten Bedarf ausgleichen
Die empfohlene Magnesium-Zufuhr liegt bei erwachsenen Frauen (über 25 Jahre alt) laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei 300 Milligramm, bei Männern im selben Alter bei 350 Milligramm.[i] Leistungssport oder Stress können den Bedarf zusätzlich erhöhen. Es gibt aber auch Lebensphasen, in denen mehr Magnesium als sonst benötigt wird, zum Beispiel während des Wachstums. Auch Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Magnesiumbedarf.
Wird dieser Bedarf nicht gedeckt, können Mangelerscheinungen wie zum Beispiel nächtliche Wadenkrämpfe auftreten. Um diesen Symptomen vorzugbeugen, empfiehlt sich unter anderem der Verzehr besonders magnesiumreicher Lebensmittel. Vollkornprodukte, Nüsse, Haferflocken und grünes Gemüse sind optimal. Eine weitere Möglichkeit, dem Mangel an Magnesium vorzubeugen, sind Präparate zur Nahrungsergänzung. Sie sind in Form von (Brause-, Kau- oder Lutsch-)Tabletten sowie als Kapseln, Granulat oder Pulver in verschiedenen Dosierungen erhältlich.
Sie sind sich nicht sicher, welche Menge Magnesium Sie täglich benötigen? Berechnen Sie hier Ihren individuellen Magnesiumbedarf! Fragen Sie auch Ihren Arzt oder Apotheker um Rat hinsichtlich der richtigen Dosierung. Denn im Falle einer Überdosierung kann es möglicherweise zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Durchfall kommen. Kinder sollten grundsätzlich nur dann Nahrungsergänzungsmittel erhalten, wenn diese ausdrücklich vom Kinder- und Jugendarzt empfohlen werden.
Ein diagnostizierter Mangel an Magnesium erfordert Medikamente
Ist der Magnesiummangel nicht nur kurzfristig, treten möglicherweise Symptome auf, die nicht immer einfach zuzuordnen sind. Dazu gehören neben Wadenkrämpfen und Lidzucken auch
Ist der Magnesiummangel sehr ausgeprägt oder dauert er langfristig an, dann kann es sogar zu Störungen des Herz-Kreislauf-Systems kommen. Ein ausgeprägtes Defizit entsteht häufig bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, aber auch Alkoholiker sind betroffen. Kritisch wird es im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten, da Magnesium zum einen die Verfügbarkeit mancher Wirkstoffe eines Medikaments reduziert, zum anderen aber auch einige Arzneimittel die Aufnahme von Magnesium im Körper erschweren können. Das gilt vor allem für Präparate, die entwässern oder abführen.
In diesen Fällen wird der Arzt in der Regel ein magnesiumhaltiges Medikament verordnen. Medikamente, die einem Magnesiummangel entgegenwirken sollen, können – je nach Indikation – einmal oder mehrmals täglich verabreicht werden. Es gibt sie in zahlreichen Darreichungsformen von Dragees über Granulat bis hin zur Injektion.
Magnesium als Medikament oder Nahrungsergänzung – das ist der Unterschied
Laut Definition sind Nahrungsergänzungsmittel keine Medikamente, sondern Lebensmittel. Im Gegensatz zu magnesiumhaltigen Arzneimitteln werden sie nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien oder Supermärkten verkauft. Hier allerdings fehlt die fachgerechte Beratung über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Unterscheidung zwischen magnesiumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten liegt in erster Linie darin, dass Arzneimittel krankheitsbezogen verordnet werden. Das bedeutet, das Medikament wird zum Beispiel dann vom Arzt empfohlen, wenn es durch den Mangel an Magnesium bereits zu krankhaften Beschwerden gekommen ist. In Form einer Nahrungsergänzung wird Magnesium vor allem vorbeugend eingenommen, zum Beispiel in Lebensphasen, in denen stressbedingt mehr von dem wichtigen Mineralstoff benötigt wird als normalerweise.
Der entscheidende Unterschied aber liegt in der behördlichen Zulassung, die Jahre dauern kann. Bei einem Magnesium-Medikament gibt es einen in Studien erbrachten Nachweis über die Qualität, die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit sowie eine systematische Überwachung nach der Zulassung des Arzneimittels. Dass ein Präparat als Medikament zugelassen ist, wird anhand einer Zulassungs- oder Registrierungsnummer ausgewiesen. Ein magnesiumhaltiges Nahrungsergänzungsmittel muss hingegen lediglich beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit registriert werden. Behördliche Kontrollen gibt es nur selten und meist nur bei Verdacht.
[i] Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Magnesium. URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/magnesium/ (17.12.2018).
Verantwortlich für den Inhalt ist Michael Mayer aus Hamburg