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Apotheken-Öffnungszeiten

Vorteile nur für „Rosinenpicker“

Wien -


Warum Wien anders ist, erklärt der VAAÖ-Experte: „Wir haben in Wien nicht nur eine höhere Apothekendichte als in anderen Bundesländern, sondern auch eine wesentlich höhere Anzahl an Apotheken, die täglich und auch nachts ihren Bereitschaftsdienst versehen. Für viele kleine Apotheken sind diese Dienste bereits jetzt ein Minusgeschäft. Im Falle eines Offenhaltens einer in der Nähe liegenden großen Apotheke würde diese Diskrepanz noch extremer ausfallen“, erklärt Podroschko. Viel wichtiger sieht der VAAÖ das Anliegen der Wiener Lokalpolitik, die Apothekenöffnungszeiten jenen der Ordinationsöffnungszeiten von Ärzten anzupassen. „Das würde wirklich Vorteile für die Patienten und die Versorgung der Bevölkerung bringen“, ist der VAAÖ-Vertreter überzeugt. Nur „einfach länger offen zu halten“, ist kein Geschäft für die Apotheken, denn: bei unverändertem Personalstand verlagert sich die Arbeit auf mehr Stunden bei gleichbleibenden Umsätzen und führt daher unweigerlich zu einer geringeren Dichte an fachlich qualifiziertem Personal.


Geschäfte mit Medikamenten sind geschützt - damit steht Österreich in Europa nicht allein da und das hat auch seinen Sinn. So wie nicht an jeder Ecke eine Apotheke eröffnen darf - der Gebietsschutz regelt unter anderem, dass die Entfernung zwischen zwei Apotheken nicht weniger als 500 m betragen darf und mindestens 5.500 Personen zu einem Versorgungsgebiet gehören müssen - so darf auch nicht ohne fachliche Qualifikation mit Arzneimitteln gehandelt werden. Arzneimittel sind ausschließlich in Apotheken zu verkaufen, das gilt sowohl für rezeptpflichtige als auch für rezeptfreie Produkte. Denn nur in Apotheken kann eine auf den Kunden abgestimmte Beratung von pharmazeutischem Fachpersonal auf hohem fachlichen Niveau mit entsprechendem pharmazeutischen Hintergrundwissen garantiert werden. „Wir genießen als Gesundheitsanbieter bestimmte Schutzmaßnahmen, die sind aber auch notwendig, um eine hohe Qualität der Betreuung und Beratung der Patienten aufrecht zu hallten. Daher müssen wir uns gerade bei den Ladenschlusszeiten nicht auf den Vergleich mit Drogeriemarktketten zurückziehen“, wehrt sich Podroschko vehement gegen das Argument, dass aufgrund der Öffnungszeiten Umsätze an Drogeriemärkte wandern.


Über den VAAÖ
Parteipolitisch unabhängig vertritt der VAAÖ die beruflichen und sozialen Interessen der angestellten ApothekerInnen. Der VAAÖ bietet fachkundige Beratung und Unterstützung vom Abschluss eines Dienstvertrages bis zu dessen Auflösung, aber auch in Fragen der Sozialversicherung und des Lohnsteuerrechts unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Apothekerberufes. Für Mitglieder wird eine Vielzahl an Serviceleistungen angeboten, auf die sie bei unterschiedlichen mit dem Berufsleben zusammenhängenden Fragen rasch und kostenlos zugreifen können. Die kollektivvertragsfähige berufliche Interessenvertretung der angestellten Apotheker feiert heuer ihr 120-jähriges Bestehen.

VAAÖ - Verband Angestellter Apotheker Österreichs
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