Nervös?

Nervös, zittrig, gereizt: Präparate gegen schwache Nerven

Berlin -

Überbelastung auf der Arbeit, Probleme mit dem Partner – es gibt viele Ursachen, die Stress auslösen können. Ob jemand in solchen Situationen gelassen bleibt oder die Nerven verliert, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren, wie der persönlichen Stressbewältigungsstrategie oder Erfahrungen in der Kindheit, ab. Menschen, die zu schwachen Nerven neigen, können jedoch selbst einiges tun, um im Alltag gelassener zu werden. Neben einer gesunden Ernährung können die Nerven eventuell, mit pflanzlichen Mitteln gestärkt werden.

In stressigen Phasen benötigt das Gehirn eine gute Nervennahrung, um volle Leistung zu erbringen. Besonders Fisch und Nüsse sollten reichlich gegessen werden, da diese viele Omega-3-Fettsäuren enthalten. Und auch Eiweiß gehören in „harten Zeiten“ vermehrt auf den Speiseplan, da Proteine die Abwehrkräfte unterstützen können. Und diese sind bei Stress besonders wichtig, da das Immunsystem dann auf Hochtouren arbeitet.

Vitamine haben für Nerven eine besondere Bedeutung. An erster Stelle stehen hier die B-Vitamine, die für die Funktion, Regeneration und das Wachstum der Nerven unerlässlich sind. Sie versorgen nicht nur die Nerven selbst, sondern auch das Gehirn und die Muskeln mit Energie. Vitamin B12 vermindert zudem Stressreaktionen und kann bei Erschöpfung und Überbelastung helfen. Da der essentielle Stoff in größeren Mengen nur in tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukten oder Eiern enthalten ist, eignen sich zum Nerven stärken mit Vitamin B Nahrungsergänzungsmittel – die insbesondere für Vegetarier und Veganer sinnvoll sind.

Ebenfalls wichtig ist zudem Vitamin D: Im Vergleich zu den anderen Vitaminen für Nerven kann die benötigte Menge jedoch nicht allein über die Nahrungsaufnahme gedeckt werden. Das „Gute-Laune-Vitamin“ wird auch mithilfe der UV-Strahlung unter der Haut gebildet. Aus diesem Grund besteht vor allem in den Wintermonaten häufig die Gefahr eines Mangels. Betroffene bemerken diesen an Symptomen wie Müdigkeit, fehlender Konzentration, häufigeren Erkrankungen und eventuell sogar einer depressiven Verstimmung. All diese Faktoren führen dazu, dass das seelische Gleichgewicht leichter aus dem Ruder laufen kann.

Um gezielt etwas gegen schwache Nerven zu unternehmen, können neben Vitaminen für die Nerven ebenfalls pflanzliche Präparate angewendet werden. In der Apotheke sind beruhigend wirkende Mittel beispielsweise in Form von Tees, Tinkturen oder Badezusätze erhältlich.

Die Heilpflanze Baldrian wird beispielsweise bei nervösen Reizzuständen empfohlen und macht nicht müde, sondern ein angenehm frisches Empfinden. Autofahrer mit schwachen Nerven können sie daher bedenkenlos einnehmen. Und auch Hopfen ist mehr als nur ein Bestandteil von Bier. Hopfenblüten haben sich bei nervöser Erregung und leichten Depressionen bewährt. Lavendel ist ein weiteres pflanzliches Mittel, das dazu beitragen kann, die Nerven zu stärken. Die Inhaltsstoffe der Pflanzen kommen bei strapazierten Nerven zum Einsatz und sollen das Einschlafen fördern. Johanniskraut gilt hingegen als pflanzliches Antidepressivum und ist in der Lage die Stimmung zu verbessern.

Die Wirkung von Schüßler-Salzen und homöopathischen Mitteln ist zwar wissenschaftlich nicht bewiesen, dennoch gibt es viele Menschen, die auf sie vertrauen. Gerade bei schwachen Nerven können diese „sanften“ Methoden, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, ausprobiert werden. Bei Stress, Erschöpfung, Nervosität oder Schlafstörungen empfehlen Heilpraktiker beispielsweise das Schüßler-Salz Nr. 5. In der Homöopathie ist oftmals Ambra D6 das Mittel der Wahl bei schwachen Nerven. Gelsemium sempervirens D12 wird häufig bei Ängstlichkeit und Aufregung eingesetzt. Das Homöopathikum Bryonia cretica D12 scheint hingegen besonders für Menschen geeignet, die nicht mit sich im Reinen sind.

Zum Nerven stärken kann neben pflanzlichen Mitteln und Vitaminpräparaten auch das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien hilfreich sein. Oft werden dafür spezielle Kurse angeboten. Zudem können Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen dazu beitragen, Stress zu reduzieren. Ebenfalls kann ein Hobby, das einen Ausgleich zur Arbeit schafft und Spaß macht, neue Kraft geben – damit schwache Nerven schon bald der Vergangenheit angehören.

Verantwortlich für den Inhalt ist Michael Mayer aus Hamburg