Hallux valgus

Gut zu Fuß: Tipps gegen den Hallux valgus

Berlin -

Der Fuß ist ein komplexes Gebilde aus 26 Knochen und einer Vielzahl von Sehnen, Muskeln und Bändern. Bestimmte Faktoren begünstigen Veränderungen der Fußform - mit negativen Folgen für den gesamten Bewegungsapparat. Hallux valgus ist die häufigste Zehenfehlstellung, die vor allem Frauen betrifft und mit dem Alter deutlich zunimmt. Allein hierzulande sollen rund zehn Millionen Menschen von Hallux valgus betroffen sein.

Winterzeit ist die Zeit geschlossener Schuhe. Damit lassen sich unschöne Fußverformungen zwar gut verstecken, doch gerade in zu engen Schuhen kann die Fehlstellung Schmerzen bereiten und sich verschlimmern. Hallux-valgus-Betroffene berichten vom Schiefstand der Großzehe, vom Ballenzeh und von einem schmerzenden Knochenauswuchs, der eigentlich keiner ist. Die scheinbar knöcherne Auswachsung, genannt Pseudoexostose, ist charakteristisch für den Hallux valgus. Sie tritt in Erscheinung, wenn die Großzehe im Grundgelenk stark zum Fußinnenrand abknickt, während die Spitze der Großzehe deutlich nach innen zeigt und die zweite Zehe sogar überlagern oder sich unter diese schieben kann. In diesem Stadium kann der Hallux valgus einen Winkel von bis zu 90 Grad erreichen.

Den meisten Hallux-valgus-Fällen liegt ein Spreizfuß zugrunde, bei dem sich das Fußgewölbe absenkt und die Zehen ihre Lage ändern. Genetische Veranlagung, Diabetes, Bindegewebsschwäche, Übergewicht, langes Stehen und vor allem das Tragen von unbequemen, engen Schuhen mit hohen Absätzen sind die größten Risikofaktoren für die Entstehung von Hallux valgus.

Folgende Maßnahmen können zur Schmerzfreiheit verhelfen und präventiv vor einer Fußverformung schützen. Bei der konservativen Behandlung geht es vor allem um die Beseitigung der druckbedingten Beschwerden. Erst wenn keine konservativen Behandlungsmethoden mehr helfen, wird der Orthopäde eine Operation vorschlagen.

Um einem Hallux valgus vorzubeugen, helfende folgende Ratschläge:

  • Gute Schuhe tragen: Hochhackige Schuhe sind nicht grundsätzlich verboten, wenn sie nur kurzzeitig getragen werden, so der Orthopäde Ramin Nazemi. Das dauerhafte Tragen von Stöckelschuhen und spitz zulaufenden Modellen ist jedoch Ursache Nummer eins für die Entstehung des Hallux valgus. Der Grund: Der Fuß wird in eine unnatürliche Lage gezwungen, bei der viel Druck auf den Vorderfuß ausgeübt wird. Das Schuhwerk kann angepasst werden, indem das Schuhoberleder aufgeweitet wird. Ideal sind allerdings maßgeschneiderte Schuhe oder spezielle Hallux-valgus-Modelle wie von LaShoe. Neben modischen Schuhen erhalten die Kunden dort auch viele nützliche Informationen zu Hallux valgus.
  • Orthopädische Einlagen benutzen: Zehenspreizer, Schienen und Bandagen korrigieren die Fehlstellung temporär und lindern die Beschwerden. Allerdings machen sie die Verformung nicht dauerhaft rückgängig. Zehenspreizer aus Silikon und Gel sorgen außerdem für eine wohltuende Weichpolsterung des Ballens.
  • Die Füße trainieren: Ist der Ballenzeh bereits da, lässt er sich nur noch operativ entfernen. Eine gezielte, regelmäßige Fußgymnastik hilft jedoch, einer Fehlstellung und ihrer Verschlimmerung vorzubeugen, indem die Fußmuskeln trainiert werden. Neben Fußgymnastik ist das Barfußlaufen ein gutes Fußtraining. Gelegenheiten dazu bieten im Sommer Barfußpfade. Aber auch den Rest des Jahres über sollte jeder so oft es geht auf Schuhe und Socken verzichten. Entsprechende Barfuß-Übungen kann jeder bequem zu Hause durchführen.


Verantwortlich für den Inhalt ist Michael Mayer aus Hamburg