CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
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Neue Studie der Universität Bonn:

Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wirkt bei Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen

Eschborn -

Blasenkatheter stellen ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen (HWI) dar. Daher sind querschnittgelähmte Patienten oft von Katheter-assoziierten und häufig rezidivierenden HWI betroffen. Die Therapie mit einem Antibiotikum stellt zwar das Mittel der Wahl dar[1,2], aufgrund der Resistenzproblematik sowie wegen möglicher Nebenwirkungen ist die Erforschung therapeutischer Alternativen dringend angezeigt. Pflanzliche Antiinfektiva, wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel, gewinnen daher immer mehr an Bedeutung. Die Pflanzenkombination (ANGOCIN®Anti-Infekt N) wird seit mehr als 60 Jah­ren zur Therapie von akuten unkomplizierten Infektionen der Harnwege eingesetzt. Ärzte der Universität Bonn konnten in einer aktuellen Studie zeigen, dass das pflanzliche Arzneimittel, neben Antibiotika, ebenfalls zur Verringerung der Rezidivrate von Katheter-assoziierten HWI eingesetzt werden kann.[3] „Das Phytotherapeutikum aus Kapuzinerkresse und Meerrettich stellt bei Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen einen vielversprechendenBehandlungsansatzdar, um das Auftreten neuer Rezidive zu vermeiden“,sagtStudienleiterinProf. Ruth Kirsch­­ner-Hermanns, Bonn. „Der Einsatz des pflanzlichen Medikaments leistet zudem einen wichtigen Beitrag, um der dramatischen Antibiotika-Resistenzentwicklung entgegenzuwirken“, so die Fachärztin für Urologie und Andrologie weiter.

In der 5-wöchigen Studie erhielten insgesamt 96 meist querschnittgelähmte stationäre Patienten mit akuten Katheter-assoziierten HWI entweder nur ein Antibiotikum (29 %), Antibiotikum plus Angocin (Add-on-Gruppe; 29 %) oder Angocin als Monotherapie (42 %). Insgesamt heilten die HWI unter Antibiotikagabe und unter der zusätzlichen Gabe von Angocin vollständig ab. Rezidive nach Ausheilung traten bei 79,3% in der Antibiotika-Gruppe und nur bei 50% in der Add-on- und Angocin-Monotherapie-Gruppe auf. Die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit des Phytotherapeutikums aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wurde sowohl vom Arzt als auch von den Patienten als gut bis sehr gut bewertet[3].

Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich reduziert Anzahl der HWI-Rezidive und senkt Antibiotikaverbrauch

Die Forschungsarbeit liefert einen weiteren Beleg für das ausgeprägte antiinfektive Potenzial der Pflanzenkombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. „Wir konnten in unserer Studie nachweisen, dass eine Therapie mit dem pflanzlichen Arzneimittel aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei Patienten mit Katheter-assoziierten Infektionen der Harnwege zu einer Reduktion der Rezidive und geringerem Antibiotikaverbrauch führt“, berichtet Kirschner-Hermanns. Von Relevanz ist außerdem, dass das pflanzliche Arzneimittel bei der Studie überwiegend in der empfohlenen Standarddosis, die für unkomplizierte HWI indiziert ist, verabreicht wurde. Die bei nosokomialen Infektionen mit spezifischem Keimspektrum mögliche Dosis wurde demzufolge nicht ausgereizt. Eine entsprechend höhere Dosierung hätte möglicherweise zu noch aussagekräftigeren Ergebnissen führen können – dies soll in weiteren Untersuchungen geprüft werden.

Die Studie zeigt demnach ebenso, dass bei komplizierten HWI auch eine Kombinationstherapie mit einem Antibiotikum und Angocin eine Option darstellt. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des pflanzlichen Arzneimittels in der Therapie von chronisch-rezidivierenden HWI wurde bereits in der Vergangenheit bei kontrollierten klinischen Prüfungen belegt[14]. Denn die wirksamen Pflanzenstoffe aus Kapuzinerkresse und Meerrettich, die Isothiocyanate, verfügen über Mechanismen, die HWI-Rezidive vermeiden helfen. So hat eine Untersuchung des Mikrobiologen Professor Uwe Frank, Freiburg, gezeigt, dass die Senföl-Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich die Internalisierung von uropathogenen E. coli-Stämmen (UPEC) in das Blasenepithel hemmt und somit helfen kann, das Auftreten eines möglichen Rezidivs einer Harnwegsentzündung zu verhindern[4]. Zudem hemmen die Pflanzenstoffe die Bildung von bakteriellen Biofilmen, wie aktuelle Studien belegen[5,6]. Biofilm-produzierende Bakterien sind häufig die Ursache schwer zu bekämpfender und rezidivierender Infektionen, bei denen Antibiotika nahezu unwirksam sind. „Angesichts der dramatischen Resistenzentwicklung und der Suche nach neuen antimikrobiell wirksamen Substanzen, die keine Resistenzen verursachen, ist das antiinfektive Potenzial dieser Pflanzenstoffe von hohem Wert“, resümiert Kirschner-Hermanns.

HWI zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen –
mehr als 80 Prozent durch Blasenkatheter verursacht

Nosokomiale Infektionen sind ein drängendes Problem. Das Robert-Koch-Institut (RKI) beziffert die Zahl der jährlich in deutschen Krankenhäusern erworbenen Infektionen auf 400.000 bis 600.000 und etwa 10.000 bis 15.000 daraus resultierenden Todes­fällen[7]. Zu den häufigsten Krankenhausinfektionen zählen Blasenentzündungen[7,8]. Mehr als 80 Prozent davon werden durch Blasenkatheter verursacht, die den Bakterien als Eintrittspforte in den Körper dienen[9]. Solche Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen stellen Ärzte daher immer wieder vor neue Herausforderungen. Aktuellen RKI-Daten zufolge zählen E. coli zu den häufigsten Erregern von nosokomialen Infektionen[7]. Gegen diese und zahlreiche weitere Keime – sogar gegen antibiotikaresistente Spezies – zeigten die in Kapuzinerkresse und Meerrettich enthaltenen Isothiocyanate in Laboruntersuchungen der Universität Freiburg eine ausgeprägte bakteriostatische und bakterizide Wirkung[10,11].

Wirkung in zahlreichen Studien belegt – Empfehlung in S3-Leitlinie

Die Wirkung des Phytotherapeutikums bei akuten unkomplizierten und rezidivierenden Infektionen der Harn- und Atemwege ist bereits umfangreich belegt[12-15], auch bei häufig rezidivierenden Harnwegsinfektionen. In der 2017 aktualisierten S3-Leitlinie zur Therapie von unkomplizierten Harnwegsinfektionen werden erstmalig pflanzliche Arzneimittel empfohlen, insbesondere der Einsatz von Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN®Anti-Infekt N) als phytotherapeutische Option bei häufig rezidivierender Zystitis[16].

Literatur:
Die Quellen 1-16 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden:

CGC Cramer-Gesundheits-Consulting GmbH
Herr Frank Etzel

Telefon: 06196 / 77 66 – 113

E-Mail: [email protected]
Internet: www.cgc-pr.com