© AoG-Archiv: Jochen Wenzel (links) und Dr. Ralph Bültmann mit den jüngsten Dorfbewohnern vor dem neuen Medical Store
Die AoG-Projektkoordinatoren für Nepal, Jochen Wenzel und Dr. Ralph Bültmann, sind nach einer erfolgreichen Projektreise zurück in Deutschland. Sie berichten von der Reise:
Wer jetzt an den Oscar prämierten Film mit Emma Stone und Ryan Gosling denkt, der irrt. „La-La“ sagen die Nepalesen besonders gerne am Telefon, es heißt so viel wie „ja ja“, und da sie ihr Telefon permanent benutzen, hört man unentwegt „La-La“. Anstelle einer unerfüllten Liebesgeschichte aus dem Film, realisieren die Apotheker ohne Grenzen einen Lebenstraum von mehreren Tausend Dorfbewohnern im Himalaya.
Nach einem 16-stundigen Jeeptrip aus Kathmandu hatten wir es endlich geschafft. Müde und zugleich voller Vorfreude und Erwartungen kamen wir in unserem Zielort in Basa im Solukhombu Distrikt an, die gleiche Region in der auch der Mount Everest gelegen ist. AoG engagiert sich mittlerweile seit fast zehn Jahren in Nepal. In unserem neuen Projekt bauen wir gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation Basa Foundation ein Arzneimittellager auf, das von unserer nepalesischen Health Assistant Alisa geleitet wird. Sie wird einfache Untersuchungen und Behandlungen durchführen und die Patienten mit den notwendigen Arzneimitteln versorgen.
Unser erster Weg führte uns dann auch direkt zum neuen Medical Store, wo wir von den Dorfbewohnern mit einem fröhlichen „Namaste“ aufs herzlichste begrüßt und empfangen wurden.
© AoG-Archiv: Der Medical Store wird Beratung und Medikamente für Groß und Klein bereithalten – das ist ein Anlass zum Feiern
„Die Leute konnten es nicht glauben, dass hier in unserem Dorf ein Medical Store errichtet wird. Davon haben sie schon immer geträumt!“ erzählt uns Buddi Rai, ein Mitglied der Basa Foundation. „Die Leute sind so glücklich, dass Vertreter von AoG extra aus Deutschland hergekommen sind, um ihnen zu helfen! Nun müssen sie nicht mehr ins weit entfernte Salleri laufen, wenn sie erkrankt sind!“ berichtet er weiter. Nach Salleri benötigt man 10 Stunden zu Fuß, wie wir selbst erfahren durften, wenn man gesund ist! Nur wenige Bewohner des Dorfes haben in der Vergangenheit diesen beschwerlichen Weg auf sich genommen.
Während unseres Aufenthalts in Basa führten wir eine intensive Schulung mit unserer Health Assistant durch, in der wir ihr die Vorteile einer gründlichen Lagerhaltung nahebrachten. Dazu gehören exakte Bestandslisten der einzelnen Arzneimittel sowie eine regelmäßige Inventur und rechtzeitige Bestellung der notwendigen Arzneimittel. Ebenso trafen wir uns mit dem Leiter des nahegelegenen Health Posts, der mit Hilfe seiner großen Erfahrung eine Liste aller notwendigen Arznei- und Hilfsmittel für uns anfertigte, die zukünftig im Medical Store vorrätig sein werden. Für uns eine riesengroße Unterstützung, denn er kennt die vorherrschenden Krankheiten und die gängigen Arzneimittel am besten!
An einem Abend während unseres Aufenthalts gab es noch eine ganz besondere Überraschung für uns. Extra zu Ehren des neuen AoG-Basa-Projekts wurde ein Büffel geschlachtet, der im Rahmen einer großen Feier von der Dorfgemeinschaft verspeist wurde. Hier entdeckten wir dann doch noch eine Parallele zum bereits erwähnten Hollywoodstreifen, denn an diesem Abend wurde lange und intensiv gesungen und getanzt.
Dies zeigte uns erneut, dass die Menschen in Basa große Erwartungen in den Medical Store setzen. “Viele Kinder sterben in Basa und viele Menschen sterben viel zu jung, darum ist der Medical Store eine große Hoffnung für die Zukunft von Basa!“ sagte uns Buddhi Rai im Vertrauen. Insgesamt wird die Arzneimittelversorgung durch den Medical Store die Lebensqualität der Bewohner von Basa deutlich und nachhaltig verbessern. Wir als Projektkoordinatoren freuen uns darüber, dass wir unseren Teil dazu beitragen dürfen.
Bitte helfen auch Sie!
Wir freuen uns über eine Spende für unsere Arbeit in Nepal und für viele weitere Projekte.
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V.
Geschäftsstelle
Frau Stefanie Pügge
Hohenlindener Str. 1
81677 München
Telefon: 089 - 41 55 97 38
Telefax: 089 - 41 55 97 39
Internet: www.psfde.org
Gemeinnützig anerkannte Hilfsorganisation
eingetr. beim Amtsgericht München
Reg.-Nr. VR 202527