Krankenhausapotheker wollen Integrationspartner werden

ADKA-Präsident Lueb betont Vorteile für Sicherheit und Wirtschaftlichkeit

Lübeck -

Auf die wachsende Bedeutung der Krankenhausapotheke und ihrer pharmazeutischen Fachkräfte hat der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. am Freitag in Lübeck hingewiesen. Anlass war der 33. Wissenschaftliche Kongress der ADKA, der sich in diesem Jahr dem Thema "Die Krankenhausapotheke in der Verantwortung für die sektorübergreifende Arzneimittelversorgung" zuwendet. "Noch immer ist kaum bekannt, dass Deutschland bei der Versorgung von Krankenhäusern mit pharmazeutischem Sachverstand Schlusslicht in Europa ist," betonte ADKA-Präsident Michael Lueb bei der Begrüßung der mehr als 800 Teilnehmer. Nur zwei Drittel der 2100 bundesdeutschen Krankenhäuser würden durch Krankenhausapotheken pharmazeutisch versorgt. Dies sei in doppelter Hinsicht bedenklich: Zum einen stünde es nach wie vor um die Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland nicht zum Besten, zum andern verberge sich gerade an den Übergängen zwischen den Versorgungsbereichen ein enormes Potenzial für ein therapeutisch optimales und damit wirtschaftliches Arzneimittelregime.

Lueb kritisierte in diesem Zusammenhang die politischen Entscheidungsträger, die nicht bereit seien, eine optimierte Patientenversorgung gesetzlich zu flankieren, sondern in dieser wichtigen Frage die ungesteuerten Kräfte des Marktes walten ließen. Dies, so Lueb, sei ein gefährliches Spiel, bei dem die Krankenhauspharmazie kurzfristigen Sparvorgaben zum Opfer fallen könnte: "Bei den Krankenhaus-Geschäftsführern hat sich bislang noch nicht flächendeckend die Erkenntnis durchgesetzt, dass insbesondere die Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelereignissen zu einer erheblichen Kostenreduktion führt, die eventuelle zusätzliche Personalkosten mehrfach kompensiert," so der ADKA-Präsident. Aus Sicht der Krankenhausapotheker muss daher die Qualität der Versorgung - auch und gerade über die Sektorengrenzen hinweg - im Zentrum stehen, nicht der möglichst billige Einkauf von Arzneimittel im jeweils eigenen Versorgungsbereich.

Lueb kündigte in diesem Zusammenhang verstärkt Pilotprojekte der ADKA-Mitglieder an, mit denen die therapeutischen und wirtschaftlichen Potentiale der Krankenhausapotheke, zweifelsfrei nachgewiesen werden können. "Was uns bislang an Daten vorliegt, bestätigt eindeutig die Potentiale der Krankenhausapotheke bei integrierten Therapiekonzepten," betont Lueb. Zugleich wies er darauf hin, dass es dabei auch zu einer spürbaren Entlastung für die Ärzte komme. Dieser Aspekt sei gerade in Zeiten wachsender Mediziner-Knappheit von nicht zu unterschätzender Bedeutung. "Wir sehen uns hier als die natürlichen Kooperationspartner der Ärzte, und wir sind sicher, dass die stärkere Integration krankenhauspharmazeutischer Fachkompetenz in allen Bereichen der Versorgungskette nur positive Effekte haben kann," so Lueb abschließend.

Bundesverband Dt. Krankenhausapotheker (ADKA) e.V.
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