Bundesweiter Vergleich

MV-Bevölkerung hat höchsten BMI

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Berlin -

Die ersten Ergebnisse der größten Gesundheitsstudie Deutschlands zeigen einen deutlichen Trend. Bürger:innen in Mecklenburg-Vorpommern (MV) weisen im bundesweiten Vergleich den höchsten Body Mass Index (BMI) auf. Ziel der seit 2014 laufenden Langzeitstudie ist, chronische Erkrankungen genauer zu erforschen. So sollen Prävention, Früherken­nung und Behandlung verbessert werden.

Die Nationale Kohorte (Nako) soll bessere Möglichkeiten schaffen, um eine Krankheit durch Vorbeugung zu verhindern, bzw. sie möglichst früh zu erkennen, um sie dann bestmöglich zu behandeln. Im Rahmen dieser Langzeitstudie werden deutschlandweit 200.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger im Alter von 20 bis 69 Jahren umfassend medizinisch untersucht. Die Befragung umfasst dabei auch die Analyse der Lebensgewohnheiten: Es sollen Angaben zur körperlichen Aktivität, Rauchen, Ernährung und Beruf gemacht werden.

Nun geht die größte Gesundheitsstudie Deutschlands in die dritte Runde. In Mecklenburg-Vorpommern werden dazu in Kürze mehr als 13.000 Studienteilnehmer:innen der ersten beiden Runden zur erneuten medizinischen Untersuchung eingeladen, wie die Leiterin des Nako-Studienzentrums in Mecklenburg-Vorpommern, Claudia Meinke-Franze, am 10. April mitteilte.

Aussagekraft durch hohe Beteiligung

Wer zur zweiten Untersuchungswelle eingeladen wurde und bisher nicht teilgenommen hat, kann das noch bis Juni tun, informierte Professor Henry Völzke von der Universitätsmedizin Greifswald. „Bis­lang haben 13.370 Menschen die Zweituntersuchung absolviert.“ Eingeladen waren mehr als 20.000 der Erst­untersuchten. „Je mehr Teilnehmende wir gewinnen, umso aussagekräftiger werden unsere Ergebnisse. Gerade die regelmäßigen Folgeuntersuchungen helfen uns, gesundheitliche Veränderungen zu erkennen“, so Völzke.

Ziel der Langzeitstudie ist es demnach, chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen. So sollen Prävention, Früherken­nung und Behandlung dieser weitverbreiteten Krankheiten verbessert werden.

Bundesweit haben seit Beginn der Studie gut 205.000 Menschen an der ersten Untersuchungswelle teilgenommen, in MV rund 22.000. Zur zweiten Untersuchung kamen demnach bundesweit bislang rund 130.000 Studienteilnehmer. Zu den bisherigen Ergebnissen hieß es, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Menschen mit dem höchsten Body-Mass-Index leben. Dabei ist bekannt, dass starkes Übergewicht auf Dauer zu Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Krebs führen kann.

Außerdem sei erkannt worden:

  • Erstgeborene Kinder ein höheres Risiko haben, an Typ-1-Diabetes zu erkranken als später geborene Kinder.
  • Menschen mit Migrationshintergrund haben demnach höhere Risiken für Depressionen als Personen ohne Migrati­ons­hintergrund.
  • Ein schlechter sozioökonomischer Status erhöhe dieses Risiko noch einmal.
  • In der Corona-Pandemie seien die Menschen weniger körperlich aktiv gewesen, vor allem Jüngere.
  • Knapp jeder Dritte habe sich während der Pandemie einsam gefühlt – häufiger Frauen und Jüngere.
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