Österreich

AstraZeneca verklagt Ministerfirma

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In Österreich läuft derzeit ein Patentstreit mit besonderer Würze: Der zur Familien-Holding des österreichischen Wirtschaftsministers Martin Bartenstein gehörende Generikahersteller Gerot hat eine Klage des britischen Pharmariesen AstraZeneca am Hals. Wie die beiden Schwesterunternehmen Genericon Pharma und Lannacher Heilmittel wird auch Gerot von der Familie geführt: Geschäftsführerin ist Ilse Bartenstein, die Frau des Wirtschaftsministers.

Dessen Regierung hatte vor rund einer Woche die Eckpunkte einer Gesundheitsreform vorgestellt, die für Österreich eine Aut idem-Regelung ab 2010 vorsieht. Doch auf die politische Stärkung der Generika-Industrie will Gerot offenbar nicht warten: Das Unternehmen hat AstraZeneca zufolge ein Quetiapin-Präparat auf den Markt gebracht, obwohl das Patent des britischen Konzerns demnach noch bis 2012 besteht. „Dass bereits vier Jahre vor Patentablauf ein Generikum auf den Markt kommt, stellt eine neue Dimension dar“, sagte ein AstraZeneca-Sprecher. Der Konzern vertreibt unter dem Handelsnamen Seroquel seit 2001 das Medikament gegen Schizophrenie und bipolare Manie in Österreich.

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