Urteile

Apotheker vs. Ärzte: Prominente Fälle vor Gericht

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Man sieht sich vor Gericht: Nicht selten lassen Apotheker und Ärzte ihre Meinungsverschiedenheiten von einem Richter entscheiden.Foto: Michael Thurm/Flickr
Fax reicht nicht: Eine Gemeinschaftspraxis hatte einer Apotheke weniger Impfstoffe abgenommen als vereinbart. Die Apotheke musste nachweisen, dass eine höhere Menge vorbestellt war und sie die Ärzte aufgefordert hat, die übrigen Impfstoffe abzunehmen. Ein Fax reichte dem Gericht nicht als Beleg. Das Urteil fiel 2014.Foto: Elke Hinkelbein
Weil ein Apotheker zu viele Rezepte abrechnete wurde er 2014 zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Pharmazeut Verschreibungen mit Hilfe einer Patientin unzulässig abgerechnet hatte.Foto: APOTHEKE ADHOC
In der Schweiz verfügte das Bundesgericht ebenfalls 2014, dass Ärzte keine Rezepte an Versandapotheken schicken und die Medikamente an Patienten abgeben dürfen. In einigen Kantonen dürfen die Mediziner zwar Arzneimittel dispensieren, ohne eine Erlaubnis geht das aber nicht.Foto: Zur Rose
Gängige Praxis, aber verboten: Sterilrezepturen im Voraus zu bestellen und das Rezept später an die Apotheke zu schicken – das geht nach Ansicht des Sozialgerichts Düsseldorf nicht. Den Richtern zufolge muss das Rezept immer vor der Lieferung ausgestellt werden. Das Urteil fiel 2014.Foto: Elke Hinkelbein
Im Frühjahr 2013 hatte das OLG Frankfurt Werbung für einzelne Apotheken im Arzt-Wartezimmer verboten. Die Wettbewerbszentrale hatte wegen der Beeinflussung von Patienten geklagt.Foto: Elke Hinkelbein
Eine Apothekerin im Saarland hatte 2013 gegen einen Kollegen geklagt. Sie warf ihm vor, eine nicht genehmigte Rezeptsammelstelle zu unterhalten: Ärzte hätten dem Apotheker Rezepte gefaxt.Foto: APOTHEKE ADHOC
2013 kam der Irrtum eines Arztes einen Apotheker teuer zu stehen: Das OLG Köln verurteilte einen Pharmazeuten und einen Arzt zu Schmerzensgeld, da der Arzt die falschen Tabletten verschrieben und der Apotheker sie abgegeben hatte. Blindes Vertrauen auf die ärztliche Verordnung dürfe es nicht geben, so das Urteil.Foto: Marcus Witte
Das LG Nürnberg bestätigte 2012 das Zuweisungsverbot für Begleitmedikamente einer Krebstherapie. Die BLAK hatte ein Apothekerehepaar gerügt, weil die Pharmazeuten Arzneimittel in einer Arztpraxis gelagert hatten.Foto: Elke Hinkelbein
Die Gewährung von sogenannte Mietzuschüssen ist mit dem Versorgungsstrukturgesetz 2012 ins Visier geraten. Verboten ist laut Gesetzestext, dass Ärzte gegen Gewährung von Mietzuschüssen "an der Arzneimittelversorgung beteiligt" werden. Im Umkehrschluss: Zuschüsse ohne konkrete Gegenleistung sind zulässig.Foto: APOTHEKE ADHOC
Das Bundesverfassungsgericht entschied 2011, Ärzte und Zahnärzte dürfen für sich und ihre Dienstleister werben, solange es sich um „berufsbezogene und sachangemessene Werbung“ handelt. Werbung für Apotheken und andere Leistungserbringer bleiben verboten.Foto: Elke Hinkelbein
Die Kammer Nordrhein stritt sich im gleichen Jahr mit der Montanus-Apotheke über eine Rezeptsammelstelle. Fraglich war, ob der Service-Punkt in der Arztpraxis betrieben wurde oder in direkt angrenzenden, aber abgetrennten Räumlichkeiten.Foto: APOTHEKE ADHOC
Außerdem befand der BGH, dass Ärzte unter gewissen Umständen sogar verpflichtet sein könnten, geeignete Anbieter zu nennen – zum Beispiel, wenn der Patient um Hilfe bittet. Sogenannte Zuweisergeschäfte zwischen Ärzten und anderen Leistungserbringern sind grundsätzlich aber verboten.Foto: APOTHEKE ADHOC
Rechtliche Auseinandersetzung der anderen Art: Ein Frauenarzt aus Wolfsburg soll 2009 einer Apotheke Bonbons und Olivencreme gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen den vorbestraften Mediziner.Foto: Elke Hinkelbein
Das Hanseatische OLG befand 2009, dass die Verantwortung in der Debatte um die Austauschbarkeit von Arzneimitteln bei den Apothekern liegt. Den Richtern zufolge müssen Apotheker bei unklaren Fällen nachfragen, für welche Indikation der Patient sein Präparat verschrieben bekommen hat.Foto: Marcus Witte
Bereits 2008 entschied das LG Düsseldorf, dass niedergelassene Ärzte bei ihren Patienten nicht für Versandapotheken werben dürfen. Eine Vereinbarung zwischen der KV Nordrhein, einem lokalen Gesundheitsnetzwerk und „Zur Rose“ wurde damit für wettbewerbs- und berufsrechtlich unzulässig erklärt.Foto: APOTHEKE ADHOC
Kein Urteil, aber eine Änderung, die für Verwirrung sorgte: Aufgrund der Umstellung auf die eGK im Herbst 2014 wurden die Rezeptvordrucke geändert. Die Folge: Einige Ärzte druckten alte Nummern, manche Praxissysteme schnitten Ziffern ab – und manche Apotheker schickten korrekt ausgestellte Rezepte in die Praxen zurück.Foto: Elke Hinkelbein
Berlin -

Naturgemäß arbeiten Ärzte und Apotheker oft Hand in Hand. Das klappt aber nicht immer gut. Eine Übersicht der prominentesten Gerichtsstreits.

Naturgemäß arbeiten Ärzte und Apotheker oft Hand in Hand. Nicht immer funktioniert das reibungslos. Dann landen Meinungsverschiedenheiten auch mal vor Gericht. Eine Übersicht der prominentesten Fälle.

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