Kommentar

Lichttherapie für die Dunkelkammer

, Uhr
Berlin -

Die Apothekerkammer Berlin wünscht sich mehr Transparenz von der ABDA.

Für eine „moderne, gut organisierte und aktive Berufsvertretung“ sei es

eine Selbstverständlichkeit, Beschlüsse und Stellungnahmen zu

veröffentlichen, heißt es. So löblich der Antrag ist – wenn man für das

„berechtigte Interesse der Apotheker nach Transparenz“ kämpft, sollte

man mit gutem Beispiel vorangehen. Die Geschäftsstelle der Kammer in der

Littenstraße ist für Vieles, aber nicht für besondere

Auskunftsfreudigkeit bekannt.

Wer an einer Delegiertenversammlung nicht teilnehmen konnte und den Präsidenten gerade deshalb nach den Themen und Positionen der Kammer befragt, wird von Dr. Christian Belgardt belehrt, dass man seinen Anspruch auf Information verwirkt habe: Das wäre ja sonst ungerecht gegenüber allen, die sich Zeit für den Termin genommen haben, so die Präsidentenmeinung.

Eine ähnliche Abfuhr bekommt, wer sich nach den Anträgen zum Deutschen Apothekertag (DAT) erkundigt: „Die DAT-Anträge werden zum DAT veröffentlicht und in dem zuständigen Gremium Hauptversammlung diskutiert. Wir sind beim DAT gerne bereit, hierzu auch gegenüber der Presse Stellung zu nehmen“, lässt Geschäftsführer Dr. Rainer Auerbach ausrichten. Man halte es nicht für sinnvoll, im Vorfeld über die Medien Politik zu betreiben. „Jedenfalls wird sich die Apothekerkammer Berlin daran nicht beteiligen.“

Nun befasst sich ausgerechnet einer der Anträge, die Auerbach der Fachöffentlichkeit und damit alleine in Berlin knapp 5000 Apothekerinnen und Apothekern vorenthalten will, genau mit dieser Einstellung. Bevor in Düsseldorf von der ABDA die Weiterentwicklung zu einer „offenen, diskussionsfähigen Berufsvertretung“ gefordert wird, sollten die Berliner Apotheker noch einmal vor ihrer eigenen Haustüre kehren.

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