Inhaber verweigert Investition

Wegen E-Rezept: Apotheke schließt Ende Januar

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Berlin -

Für Christoph Häußler ist zum 31. Januar Schluss. Für den Apotheker aus dem nordrhein-westfälischen Dorsten naht der Ruhestand – „ich bin 75“. Da wird es nun Zeit für etwas mehr Ruhe. Neben seinem Alter ein klarer Grund, nun den Schlussstrich zu ziehen: das E-Rezept.

Häußlers Marien Apotheke gehörte zu den wenigen Apotheken, die bisher noch nicht „E-Rezept ready“ sind. Hier kamen bei der zweitältesten Apotheke der Stadt mehrere Faktoren zusammen. „Das E-Rezept ist bei mir nicht im Angebot. Ich müsste für neue EDV-Anlage einen fünfstelligen Betrag investieren.“ Das lohne sich einfach nicht. Die Apotheke in seinem eigenen Privathaus sei für ihn immer gut gelaufen, aber für eine jüngere Kollegin oder einen jüngeren Kollegen sei das kaum zu schultern.

So viel sei hier nicht los, so Häußler, der die Apotheke bis zum Jahresende noch mit zwei Angestellten betrieb. „Die ehemalige Arztpraxis im Haus steht schon seit Jahren leer. Wir haben nebenan noch einen Allgemeinmediziner, aber im Prinzip reicht das nicht, um die Apotheke zu erhalten.“ Stattdessen würden sich die umliegenden Kolleg:innen nun freuen, wenn sich seine Kundschaft umverteilt. Fußläufig sind vier weitere Apotheken zu erreichen.

Im Stadtbild wird die Apotheke künftig das Bild des städtischen Leerstandes mitprägen. „Wir sind gedanklich darauf getrimmt, das als Einfamilienhaus zu nutzen“, so Häußler, der hier selbst wohnt. „Ich kann es mir zum Glück leisten, das leerstehen zu lassen.“ Urlaub sei in den vergangenen Jahren oft zu kurz gekommen, weshalb der 75-Jährige vorhat, sein Ferienhaus an der Nordsee nun endlich häufiger zu nutzen.

Zu klein für Übernahme

Jüngeren Kolleg:innen, die sich selbstständig machen wollen, würde er raten, groß genug zu sein. Kleine Apotheken hätten es schwer, zu überleben. Sein Sohn ist ebenfalls Pharmazeut geworden. Er betreibe eine Centerapotheke in Bocholt und stehe wirtschaftlich ganz anders da. Die Übernahme der kleinen Marien Apotheke in der umkäpften Innenstadt stand für den Sohn nie zur Debatte.

Emotional zu knabbern hat er nicht an der Schließung. „Es ist wie es ist.“ Am 31. Januar wird die Apotheke dann ein letztes Mal aufmachen, danach wird gemeinschaftlich zu dritt im Team „abgebaut“. Die Mitarbeiterinnen sind entspannt: „Wir sind nur zwei Kollegen, wir haben direkt etwas gefunden. Selbst als die Schließung noch nicht bekannt war, wurde ich angerufen.“ Schließlich werde Verstärkung an allen Ecken und Enden gesucht.

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